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JP Morgan: SAP kann sich trotz Irak-Krise behaupten

03.04.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - SAP ist es nach Schätzungen der US-Investment-Bank JP Morgan Securities auch im ersten Geschäftsquartal gelungen, sein Prizing im Lizenzbereich und bei den Wartungsgebühren durchzusetzen. Dies habe eine Umfrage bei 100 Kunden des Walldorfer Softwarekonzerns ergeben. Dabei fanden die Analysten heraus, dass nur 17 Unternehmen aufgrund des Irak-Krieges ihre Investitionen im SAP-Umfeld zurückfahren werden. 21 Firmen erklärten jedoch, ein langwieriger Konflikt könnte sich negativ auf ihre Budget-Pläne auswirken. Wie die Umfrage weiter ergab, ist das Interesse für neue Produkte wie mySAP.com zur Zeit noch gering: So hätten 85 bis 88 Prozent der SAP-Anwender noch nicht über einen Wechsel nachgedacht.

Selbst wenn es im ersten Quartal zu einem zahlenmäßigen Rückgang bei den Softwarelizenzen gekommen sei, könnte der Konzern diesen eventuell durch die festgestellte Preissteigerung um drei Prozent mehr als auffangen, erklärte JP Morgan. Daneben sei es den Walldorfern gelungen, im Wartungsbereich die Preise konstant zu halten. Im ersten Quartal werden die Wartungskosten eine besondere Rolle spielen, da das Unternehmen traditionell in den ersten drei Monaten für das Gesamtjahr zur Kasse bittet.

Die Investment-Bank schätzt, dass Wartungserlöse in diesem Jahr rund 34 Prozent zum Gesamtumsatz und sogar 48 Prozent zum Ergebnis beisteuern werden. Für den Lizenzbereich geht JP Morgan von einem Wachstum um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr aus, insgesamt sollen die Einnahmen um 4,8 Prozent zulegen. Unterm Strich, so die Auguren, werden die Walldorfer ihren Profit pro Aktie in diesem Jahr um 13 Prozent auf 3,70 Euro steigern. (mb)