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JDS Uniphase kauft IBMs Optical-Transceiver-Sparte

20.12.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - JDS Uniphase hat sich mit IBM über den Kauf des Geschäftsbereichs Optical Transceiver geeinigt. Der kanadische TK-Ausrüster will für die Fertigungsstätte in Rochester, Minnesota, zunächst 100 Millionen Dollar in bar sowie rund 240 Millionen Dollar in Aktien zahlen. Je nach Geschäftsentwicklung in diesem Markt soll dann 2003 eine Nachzahlung von weiteren 85 Millionen Dollar folgen. Die rund 120 Beschäftigten des Werks werden von JDS Uniphase übernommen.

Das Unternehmen verspricht sich von dem Deal neue Kundengruppen zu erschließen. Nachdem das Geschäft mit TK-Carriern einbrach, will JDS Uniphase nun verstärkt Unternehmensnetze mit Glasfaser-Equipment und Kommunikationssoftware ausstatten. Zu den gefertigten Produkten des Werks zählen kleine Sendeempfangsgeräte und Gigabit-Schnittstellen-Konverter für Speichernetze und Lans.

JDS-Finanzchef Anthony Muller rechnet damit, dass die Sparte im dritten Geschäftsquartal 2002 (Ende: 31.März 2002) einen Umsatz von 18 bis 19 Millionen Dollar generieren wird. Zwar arbeite die Einheit mit kleinen Verlusten, diese hätten jedoch laut Muller nur geringe Auswirkungen auf das Konzernergebnis. JDS Uniphase hatte im ersten Quartal (Ende: 30. September) 329 Millionen Dollar eingenommen und einen Nettoverlust von 1,2 Milliarden Dollar oder 93 Cent pro Aktie ausgewiesen. Für das laufende zweite Quartal rechnet der Glasfaserspezialist mit einem weiteren Umsatzrückgang um zehn bis 15 Prozent (Computerwoche online berichtete).

Big Blue verkauft mit diesem Bereich bereits die zweite Mikroelektroniksparte in diesem Monat. Anfang Dezember hatte das Unternehmen bekannt gegeben, sein Global-Positioning-System- (GPS-) Geschäft für einen ungenannte Summe an RF Micro Devices abzutreten. Der Bereich Mikroelektronik zählt in diesem Jahr zu IBMs schwachen Bereichen. Hier gingen die Umsätze im dritten Quartal um 30 Prozent zurück.