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Jboss gibt Enterprise Service Bus frei

21.11.2006
Die von Red Hat übernommene Open-Source-Company stellt ihre Produktpläne für 2007 vor.

Bereits im Oktober 2005 hatte Jboss angekündigt, einen Enterprise Service Bus (ESB) in sein Middleware-Portfolio aufnehmen zu wollen, um die Anforderungen Service-orientierter Architekturen besser abdecken zu können. Nun ist es soweit: "Jboss ESB 4.0" steht ab sofort als Release Candidate zur Verfügung, eine marktreife Version will der Anbieter seiner Entwickler-Community im Dezember bereitstellen. Die Basistechnik des Systems hat der Middleware-Spezialist nicht selbst entwickelt oder von einem Startup übernommen, sie wurde unter der Bezeichnung Rosetta ESB von einem Kunden, der Versicherungsfirma Aviva Canada, im Juni dieses Jahres abgekauft. Seitdem hat sich Jboss um die Integration des ESB mit den hauseigenen Middleware-Produkten bemüht, darunter eine Rules-Engine und die Messaging-Software "Jboss MQ". Die Kopplung mit der Business-Process-Management- und Workflow-Engine "jBPM" ist noch nicht abgeschlossen, steht aber auf dem Plan.

Jboss-Besitzer Red Hat wird den ESB im kommenden Jahr in sein Support-Angebot aufnehmen. Ohnehin hat die bisherige Linux-Company vor, das mittlerweile angesammelte Portfolio als SOA-Plattform anzubieten, die neben Betriebssystem auch einen Application-Stack mit Portal- und Business-Process-Management-Funktionen umfasst. Herzstück dieser Architektur ist der Java-Applikations-Server von Jboss, dessen Version 5.0 als erstes Beta-Release bereitsteht und die in der ersten Hälfte nächsten Jahres zur Marktreife fertig gestellt werden soll. Zentrale Komponenten des Upgrade stehen allerdings schon heute zur Verfügung und lassen sich zusammen mit der aktuellen Version 4.5 verwenden. Dazu gehören Jboss Web Services, Clustering, Messaging, Seam (Framework zur Entwicklung von Web-2.0-Anwendungen), Enterprise Javabeans 3.0 und Hibernate. (ue)