IVM Automotive: Was in der Fahrzeugelektronik steckt

IVM Automotive: Entwickeln macht Spaß

21.11.2005
Von Helga Ballauf
Der Ingenieurdienstleister IVM Automotive bietet Fahrzeugentwicklungen von A bis Z an. Besonders im Bereich Elektrik/Elektronik sind hochqualifizierte junge Mitarbeiter gesucht.

Hendrik Nordalm hat einen Schnellstart hingelegt. Im Praktikum während des Studiums der Nachrichtentechnik an der FH Karlsruhe legte sich der Autofan bereits auf die Kfz-Sparte fest. Nach vier Jahren als Softwareentwickler bei einem japanischen Zulieferer suchte er neue Herausforderungen. Die fand er bei IVM Automotive in München, unter dem Dach der Edscha AG. Bereits ein halbes Jahr nach Einstellung wurde er Projektchef, weitere sechs Monate später kam eine Teamleitung dazu. "Für die Karriere ist das gut", sagt Nordalm tapfer und lässt erkennen, dass ihm nur noch wenig Zeit fürs Fachliche bleibt, er aber eigentlich auf sein Handwerk nie ganz verzichten möchte, denn: "Entwickeln macht zu viel Spaß!"

Elektronik im Fahrzeug boomt

Mal ist es ein besonderer Kompass für ein Luxusauto, mal ein Steuergerät fürs Autoverdeck, mal ein automobiles Bordnetz, an denen Nordalm und Kollegen dran sind. Sein Aufgabenspektrum reicht vom Erstellen von Pflichtenheften über System- und Modelldesign und entwicklungsbegleitende Tests bis zur Projekt-, Termin- und Auslastplanung samt Budgetverantwortung.

IVM Automotive

Hufelandstraße 13, D 80939 München

Telefon 089/31566-0, Fax 089/31566-575

www.ivm-automotive.com

Weitere Standorte: Ingolstadt, Stuttgart, Bad Friedrichshall, Rüsselsheim, Wolfsburg, dazu mehrere Auslandszweigstellen

Mitarbeiterzahl: 850 Mitarbeiter

Gesamtleistung: 83 Mio. Euro

Offene Stellen im IT-Bereich: siehe aktuelle Stellenangebote unter www.ivm-automotive.com

Ansprechpartnerin für Bewerber: Isabella Taccoli, Bergrat-Bilfinger-Str. 5 , 74177 Bad Friedrichshall, Telefon 07136/999-216

E-Mail: personal@ivm-automotive.com

Beim Ingenieurdienstleister IVM boomt das Geschäft, besonders im Bereich Elektrik/Elektronik. Zu den Kunden gehören so gut wie alle großen Autokonzerne. Personalreferentin Isabella Taccoli berichtet von rund 50 Neueinstellungen im Laufe der vergangenen zwölf Monate und weiteren 50 offenen Stellen. "Der Personalbedarf ist so groß, weil wir viele neue, interessante Projekte an Land gezogen haben und die Elektronik im Fahrzeug immer wichtiger wird." Wer etwas von Mechatronik oder Fahrzeugelektronik versteht, hat auch in den kommenden Jahren gute Beschäftigungsperspektiven - bei Zulieferern und Autoherstellern, glaubt Taccoli.

Sie wünscht sich Berufseinsteiger, die "ein möglichst breit gefächertes Wissen mitbringen und bereit sind, über die Grenzen des eigenen Fachs hinauszusehen". Natürlich sähe die Personalerin es gern, wenn die Bewerber im Praktikum oder im Zuge einer Diplomarbeit bereits Erfahrungen mit der Autoindustrie gesammelt hätten. Doch zur unabdingbaren Voraussetzung kann sie dies angesichts der Marktlage nicht machen. Mit Interesse schaut Taccoli deshalb zur TU Dresden, wo Fahrzeugmechatroniker ausgebildet werden.

Eigenverantwortung gefragt

Hendrik Nordalm schaffte es binnen eines Jahres vom Entwickler zum Projekt-Manager. (Foto: Joachim Wendler)
Hendrik Nordalm schaffte es binnen eines Jahres vom Entwickler zum Projekt-Manager. (Foto: Joachim Wendler)

Nachrichtentechniker Nordalm arbeitet im Team mit Elektrotechnikern und Informatikern zusammen. Sich im Studium gleich auf die Automobilsparte zu konzentrieren habe einerseits sicher Vorteile, sagt er. Andererseits seien seine Entscheidung, ein Fach, das Spaß macht, und eine Hochschule mit gutem Ruf auszuwählen, bestimmt nicht falsch gewesen. Wenn der junge Teamleiter jetzt selbst Einstellungsgespräche führt, sieht er: "Besonders wichtig ist, dass Bewerber eigenverantwortlich arbeiten können. Das fällt einigen, die direkt von der Uni kommen, nicht ganz leicht."

Nordalm kämpft mit den neuen Leitungs- und Planungsaufgaben, und das heißt: "Richtig einzuschätzen, wie viel Zeit man für ein Projekt braucht, wie viele Kosten entstehen, wie man das Team am besten koordiniert." Weil der aktuelle Projektdruck so groß ist, konnte er noch keine Schulung in Personalführung machen. Also ist Learning-by-Doing angesagt. Nordalm ist ohnedies nicht sicher, ob es ihm jetzt helfen würde, wenn er sich schon im Studium intensiver mit Projekt-Management beschäftigt hätte: "Da geht es um Erfahrungen, die man im Arbeitsprozess machen muss." Und weil das Zeit braucht, plant er zunächst keinen weiteren Karrieresprung.

Abwechslungsreiche Projekte

Das Entwicklungsbüro von IVM Automotive im Münchner Norden ist von BMW-Dependancen regelrecht umzingelt. Hier wird augenfällig, dass der Zulieferer etwas Besonderes bieten muss, um hochqualifizierte und motivierte Ingenieure gewinnen und halten zu können. Personalreferentin Taccoli führt das gute Betriebsklima, leistungsgerechte Bezahlung und abwechslungsreiche Projekte als Pluspunkte der Firma an. "Außerdem kann hier ein Berufseinsteiger, der sich der Herausforderung stellen will, schon nach kurzer Zeit Projektverantwortung übernehmen. Das ist in großen Konzernen in der Regel schwieriger."

Besonderen Wert legt die Personalexpertin auf flexible junge Mitarbeiter. Denn bei IVM gehört es zur Regel, dass jedes der sechs deutschen Büros auf die personelle Mithilfe der anderen zählen kann. "In schwierigen Projektzeiten, wenn es zeitlich ganz eng wird, springen gute Mitarbeiter der anderen Standorte schnell ein", sagt Taccoli. Der Ingenieurdienstleister wird künftig selbst Flexibilität in der Arbeitsorganisation beweisen müssen: Wenn immer öfter talentierte Führungskräfte den Anspruch stellen, neben der Projektorganisation und -verantwortung weiter als Entwickler arbeiten zu können.