IT-Ausbildungsberufe sind heiß begehrt

05.06.2001
Von Helga Ballauf
Im Bündnis für Arbeit haben sich Arbeitgeber, Gewerkschaften und Bundesregierung verpflichtet, bis zum Jahr 2003 rund 60 000 Ausbildungsplätze in den IT- und Medienberufen zu schaffen. Voraussichtlich ist dieses Ziel bereits Ende dieses Jahres erreicht. Voraussetzung: Die Unternehmen stellen zum 1. September 2001 erneut wie im Vorjahr rund 25 000 Azubis in den acht neuen IT-Ausbildungsberufen ein.

Dabei kommen die Berufsbilder in der Praxis unterschiedlich gut an. Renner sind der Fachinformatiker sowie der Mediengestalter für Digital- und Printmedien. Das Berufsbild Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste ist in der privaten Wirtschaft noch weitgehend unbekannt. Beim Film- und Videoeditor sowie beim Mediengestalter Bild und Ton gibt es weit mehr Bewerber als Ausbildungsbetriebe. Andererseits interessieren sich Multimediafirmen langsam stärker für die duale Ausbildung, ohne ausreichend über die für sie in Frage kommenden Qualifikationsprofile Bescheid zu wissen.

Im Herbst 2000 starteten:
- 9292 Fachinformatiker gut doppelt so viele als im Jahr zuvor.
- 5024 Mediengestalter für Digital- und Printmedien, ein Drittel mehr als im Vorjahr.
- 3375 IT-Systemelektroniker, ein Fünftel mehr als 1999.
- 2881 IT-Systemkaufleute, zwei Fünftel mehr als im Jahr zuvor.
- 2476 Informatikkaufleute, ein gutes Viertel mehr als 1999.
- 717 Mediengestalter Bild und Ton, ein knappes Viertel mehr als im Vorjahr.
- 503 Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste, ein Sechstel mehr als 1999.
- 37 Film- und Videoeditor, das war ein Viertel weniger als im Jahr zuvor.

Häufig wird beklagt, dass der Anteil junger Frauen in den neuen Berufen so gering sei. Das trifft auf die IT-Berufe zu, denn hier beträgt die Frauenquote nur 14 Prozent. Anders sieht es hingegen bei den Medienberufen aus: Hier sind 56 Prozent der Azubis weiblich. Auch hier lohnt es sich, genauer hinzusehen: Mit vier Prozent am geringsten ist der Frauenanteil beim IT-Systemelektroniker, dem Berufsbild, bei dem die rein technischen Tätigkeiten stark dominieren. Während die Vorläuferberufe des Mediengestalters für Digital- und Printmedien - Schriftsetzer und Reprohersteller - als typische Männerberufe galten, haben inzwischen Frauen dieses Aufgabenfeld erobert. In der Initiative D 21 wollen Unternehmen und Bundesregierung gezielt junge Frauen für die IT-Ausbildung werben.