Auch AMD zeigt sich im dritten Quartal gestärkt

Intel ist vorsichtig optimistisch

24.10.2003
MÜNCHEN (CW) - Mit guten Zahlen haben die beiden Halbleiterkonzerne Intel und Advanced Micro Devices (AMD) das dritte Quartal abgeschlossen und damit die Hoffnungen auf eine zumindest halbwegs stabile Erholung der IT-Branche genährt.

So wies Intel in der am 27. September abgeschlossenen Berichtsperiode gegenüber dem Vorjahreszeitraum (686 Millionen Dollar) einen auf 1,66 Milliarden Dollar mehr als verdoppelten Nettogewinn aus. Beim Umsatz konnte der Prozessor-Gigant nach 6,5 Milliarden Dollar im dritten Quartal 2002 (und 6,8 Milliarden Dollar im vorangegangenen zweiten Quartal 2003) um 20 Prozent auf 7,38 Milliarden Dollar zulegen. "Das war ein herausragendes Quartal", ließ Finanzchef Andy Bryant offiziell erklären. Das sequenzielle Wachstum vom zweiten auf das dritte Quartal 2003 sei das höchste seit 25 Jahren gewesen; der direkte Vorjahresvergleich bescherte immerhin noch den größten Zuwachs seit 1996.

Bryant zufolge hat Intel vor allem vom Notebook-Boom und von der steigenden Nachfrage in Asien profitiert. Man habe eine "Rekordzahl" an Mikroprozessoren und Chipsätzen ausgeliefert. Einzig nennenswerte Schwachstelle des Halbleiterprimus war das Flash-Memory-Geschäft. Im dafür zuständigen Unternehmensbereich ging der Umsatz im Jahresvergleich um 23 Prozent zurück. Unter dem Strich meldete die Sparte einen Nettoverlust von 124 Millionen Dollar, was dem Ergebnis des zweiten Quartals entsprach, aber vier Mal höher war als ein Jahr zuvor.

Zeichen für eine nachhaltige Erholung der Technologie-Nachfrage sah der Intel-Manager allerdings noch nicht. In einem Reuters-Interview führte Bryant den Anstieg des Gewinns vor allem auf eigene Kosteneinsparungen zurück, gab aber gleichzeitig zu, dass seine Company sowohl auf der Ertrags- als auch der Umsatzseite von der starken Nachfrage nach Laptops und Servern profitiert habe. "Einen überwältigenden Anstieg der IT-Investitionen in Unternehmen konnten wir aber noch nicht feststellen", schränkte Bryant dieses Statement jedoch gleich wieder ein.

Ungeachtet der eher moderaten Äußerungen des Intel-Finanzchefs zeigten sich die meisten Branchenbeobachter davon überzeugt, dass die guten Zahlen des Chip-Weltmarktführers, die deutlich über den eigenen Prognosen als auch den Erwartungen der Wallstreet gelegen hatten, nicht nur ein Strohfeuer, sondern das Signal für den lang ersehnten Aufschwung waren. Allgemein rechne man jetzt mit einem "starken vierten Quartal" in der Halbleiter- und Computerindustrie, hieß es unisono. Intel selbst stellte für das Schlussquartal 8,1 bis 8,7 Milliarden Dollar Umsatz in Aussicht.

Flankiert wurde die allgemein positive Erwartungshaltung auch durch die jüngsten Zahlen für den europäischen und weltweiten PC-Markt, die für das dritte Quartal zweistellige Wachstumsraten ausweisen - Tendenz steigend. Darüber hinaus gaben auch die Zahlen von Intel-Wettbewerber Advanced Micro Devices (AMD) Anlass zu Optimismus. Der Chiphersteller meldete für sein drittes Fiskalquartal einen Umsatzsprung von 508,2 (drittes Quartal 2002) auf 953,8 Millionen Dollar und konnte dabei sowohl bei Prozessoren als auch Flash-Speichern zulegen. In der Folge verringerte sich auch AMDs Nettoverlust von 254,2 auf 31 Millionen Dollar. (gh/tc)