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Instinet und Island ECN tun sich zusammen

11.06.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) -, Die Betreiber von elektronischen Handelsplattformen für Wertpapiere Instinet und Island ECN (Electronic Communication Networks) bestätigten am "Merger-Monday" die Gerüchte über eine geplante Zusammenlegung. Im Rahmen des Deals wird die Reuters-Tochter Instinet ihren Konkurrenten für rund 508 Millionen Dollar übernehmen. Die Transaktion soll in Form eines Aktientauschs über die Bühne gehen. Nach Abschluss des Deals werden die Altaktionäre von Island ECN rund ein Viertel der Instinet-Aktien halten, der Anteil der Nachrichtenagentur Reuters an der neuen Gesellschaft soll von 83 auf zirka 62 Prozent schrumpfen. Mit dem Posten des CEO soll Ed Nicoll, der bisherige Chairman von Island ECN, betraut werden.

Die beiden Unternehmen tragen mit diesem Schritt den sinkenden Handelsvolumina bei Aktien bei gleichzeitig steigendem Wettbewerbsdruck Rechnung. So wird die Nasdaq bereits im Juli mit ihrem neuen Handelssystem SuperMontage zum Gegenangriff übergehen. Die US-Technologiebörse reagiert damit auf den zunehmenden Wechsel vom Parkett- zum elektronischen Handel und steuert gleichzeitig Börsen außerhalb der USA an.

Nach Schätzungen von Analysten wurde im ersten Quartal diesen Jahres rund 22 Prozent des Aktienhandels an der Nasdaq über die beiden Fusionspartner Instinet und Island abgewickelt. Während Instinet über seine Systeme bisher vor allem Nachfrage und Angebot von Großinvestoren zusammenführt, konzentriert sich Island auf die Order von Kleinanlegern. (mb)