Inprise prüft erneut Fusion mit Corel

12.05.2000

MÜNCHEN (CW) - Der finanziell angeschlagene kanadische Grafikspezialist Corel muss weiter um die gewünschte Fusion mit der Inprise Corp. (vormals Borland) zittern. Der Partner in spe lässt derzeit die "finanzielle Fairness" des Mergers überprüfen.

Inprise hat die US-Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Broadview International LLC damit beauftragt, noch einmal die Vor- und Nachteile einer Fusion mit Corel für Aktionäre herauszuarbeiten. Dabei geht es hauptsächlich um die finanziellen Aspekte des Deals. Broadview International war bereits Anfang Februar beratend für Inprise tätig, als das Unternehmen erste Verhandlungen mit den Kanadiern geführt hatte. Die erneute Überprüfung des Deals hat einen triftigen Grund: Zu Verhandlungsbeginn wurde die Corel-Aktie noch für einen Preis von 19 bis 20 Dollar gehandelt, während der Anteilschein momentan bei einem Wert von rund 6,84 Dollar rangiert.

Ursache hierfür ist die finanziell angespannte Situation von Corel. So mussten die Kanadier für das erste Quartal einen Verlust von 12,4 Millionen Dollar bekannt geben. Allerdings schloss auch Inprise/Borland das erste Quartal 2000 mit einem Minus von 1,1 Millionen Dollar.