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Infomatec beantragt Insolvenzverfahren

10.05.2001
Die Augsburger Infomatec AG steckt weiter in der Krise. Das Unternehmen hat die Eröffnung des Insolvenzverfahrens beantragt. Angeblich wurde aber ein Sieben-Millionen-Dollar-Auftrag unterzeichnet - der Kunde ist jedoch unbekannt.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die in finanzielle Schieflage geratene Infomatec Integrated Information Systems AG und ihre deutschen Töchter haben gestern beim Amtsgericht Augsburg wegen Zahlungsunfähigkeit die Eröffnung des Insolvenzverfahrens sowie Anordnung der Eigenverwaltung beantragt. Die 114 Mitarbeiter hätten im Mai bereits kein Gehalt mehr bekommen, erklärte ein Firmensprecher am Mittwochabend.

Kurzfristige Rettung versprechen sich die Augsburger von einem Auftrag aus Polen. In dessen Rahmen wurden angeblich 40.000 Surfstations im Wert von sieben Millionen Dollar verkauft. Diese stammen aus einem vorgeblich geplatzten Geschäft aus der ersten Jahreshälfte 2000 und sollen ab 1. Juni in monatlichen Raten von 1,75 Millionen Dollar bezahlt werden. Die Zahlung werde durch Bankakkreditiv abgesichert. Die operativen Kosten von monatlich 1,3 Millionen Euro seien damit erst einmal abgedeckt, heißt es. Über die Identität des Kunden sei Stillschweigen vereinbart worden, so Infomatec.