High-Tech aus Schottland

Indigo Active Vision bringt analoge Kameras ans Netz

22.05.1998

Zu diesem Zweck bietet Indigo - allerdings nicht als separates Produkt, sondern ausschließlich für Original Equipment Manufacturers (OEMs) - eine hochintegrierte Karte an, die in die meist zu Überwachungszwecken eingesetzten Kameras eingebaut wird. Auf der Platine befindet sich ein RISC-Prozessor aus hauseigener Entwicklung, der unter einem ebenfalls selbstgestrickten und patentierten Betriebssystem läuft. Bei Abnahme größerer Stückzahlen sinkt der Preis pro Karte laut Brancheninformationsdienst "Computergram" auf unter 100 Dollar.

Dank digitaler Technik lassen sich die Bilder ohne Qualitätsverlust übers Netz schicken. Auch die Speicherung geht nicht mit unerwünschten Veränderungen einher, und ihre Kosten halten sich im Rahmen. 24 Stunden Überwachung ergeben bei einem Datenvolumen von 1 MB pro Minute rund 1,5 GB Speicherbedarf, die derzeit für etwa 100 Dollar zu haben sind. Gleichzeitig ist die Bildanalyse per Software weitaus einfacher als bei analogen Signalen. Indigo Active Vision hat lediglich 25 Mitarbeiter, von denen allein 18 in Forschung und Entwicklung tätig sind. Direkte Konkurrenten gibt es kaum, lediglich die kanadische Telexis Corp. und die im englischen Cambridge ansässige Telemedia Systems Ltd. bieten ähnliche Lösungen an. Heimlicher Kopf der Firma ist Oliver Vellacot, der zuvor beim ebenfalls in Schottland ansässigen Camera-on-a-chip-Pionier Vision Group tätig war. Den von Vision begangenen Fehler, bedeutende technische Innovationen nicht in klingende Münze umzuwandeln, will Vellacot diesmal vermeiden. In den vergangenen drei Jahren hat sich der Umsatz seines neuen Arbeitgebers jeweils verdreifacht, und in einem Jahr ist ein Börsengang geplant.