Im Fokus: Supply-Chain-Management

04.07.2005

Der Begriff Supply-Chain-Management (SCM) ist ein wenig aus der Mode gekommen. Doch in dem Maße, wie sich Unternehmen auf die Verbesserung von Prozessen und Wertschöpfungsketten stützen, wird Software für das Planen und Optimieren von Lieferketten sowie für die Beschaffung wieder attraktiv. Das prophezeien die Analysten von Gartner, die Unternehmen durch Wettbewerbs- und Kostendruck unter Zugzwang sehen. Der Markt für SCM-Software werde nicht gerade abheben, sich aber doch stabilisieren (siehe Grafik: "Zweiter Frühling für Supply-Chain-Management").

Dazu soll auch die zunehmende Akzeptanz der RFID-Technik beitragen (Radio Frequency Identification) - wenngleich die Funketiketten nur langsam Einzug halten. Noch sind die Kosten zu hoch, es gibt technische Probleme, und die meisten Firmen haben ihre Geschäftsprozesse nicht so ausgerichtet, dass ein RFID-Einsatz wirklich Sinn hat.

Unter den Softwareanbietern müssen laut Gartner nicht unbedingt die Schwergewichte SAP und Oracle in Sachen SCM die erste Geige spielen. Anwender bewerten heute ihre Unternehmenssoftware danach, ob sie wettbewerbskritische Unternehmensabläufe unterstützt. Dort, wo das der Fall ist, wird wieder verstärkt der Einsatz von Speziallösungen kleinerer Anbieter in Betracht gezogen. Von den "Megasuites" lässt man dann die Finger.

Auch dass die Softwaregiganten laut Gartner noch Jahre benötigen werden, um ihre Pakete auf der Basis Service-orientierter Architekturen (SOAs) neu auszurichten, könnte kleinen, wendigen Anbietern Chancen eröffnen. Die großen Player werden beträchtlichen Aufwand in die Neugestaltung ihrer Softwaremonolithen stecken und noch einige Releases einschieben müssen, bis eine echte SOA-Unterstützung erreicht ist. (hv)