Anwender bleiben auf alten Festplatten sitzen:

IBM verärgert die Modell-50-Kunden

17.06.1988

NEW YORK (IDG) - Vom Regen in die Traufe hat IBM die Käufer ihres PS/2-Modells /50 geschickt. Zwar hat der Marktführer das größte Manko des Rechners - eine langsame 20-MB-Festplatte - beseitigt und bietet jetzt schnelle 30- und 60-MB-Platten an, eine Inzahlungnahme der alten Laufwerke lehnen Big Blues Manager jedoch ab.

Anwender bekommen statt dessen den guten Rat, die alten 20-MB-Platten aufzubewahren, falls die neuen Platten einmal ausfallen. Das Modell /50 wurde vor allem wegen der Kapazität der ursprünglichen Festplatte und der Zugriffsgeschwindigkeit von 80 Millisekunden kritisiert. Anwender waren der Meinung, das System sei für den zu erwartenden Schub von Softwarepaketen für den Einsatz unter OS/2 nicht genügend gerüstet. IBMs Lösung - das neue Modell /50 Z - bietet jetzt die dreifache Geschwindigkeit und mehr Platz auf der Festplatte.

Die Modell-/50-Käufer, die ihre Rechner mit neuen Festplatten aufrüsten und auf den alten Laufwerken sitzenbleiben, sind über lBMs Strategie verärgert - nicht zuletzt wegen der ungewöhnlich hohen Preise. Für ein Upgrade von 20 auf 30 MB verlangt Big Blue immerhin 800 Dollar. Zum gleichen Preis erhält man in den USA eine 80-MB-Platte für PCs. Ein weiterer Nachteil: Sind die alten Laufwerke erst einmal ausgebaut, lassen sie sich nur mit viel Mühe wieder installieren.