IBM macht sich ITIL-fein

30.06.2006
IBM kündigt heute seine Tivoli Change and Configuration Management Database an.

Der Konzern schließt damit endlich eine wichtige Lücke zu Wettbewerbern, wenn es darum geht, das wachsende Interesse an ITIL-basierenden Service-Management-Deployments zu adressieren. Er biete mit seinem neuesten Produkt-Set die Möglichkeit, "IT-Prozess-Workflows für Change-, Availability-, Storage- und Release-Management zu automatisieren; jeweils modelliert nach den Best Practices von ITIL und IBMs eigener Erfahrung im Change-Management", erklärte Norman Wilkinson aus der Softwaresparte des Konzerns. "Wir haben jetzt erstmals eine CMDB im Markt, und es gibt eine feste Roadmap von Produkten, um diese zu unterstützen."

Anders als Wettbewerber in diesem Segment, die sich typischerweise auf den Service Desk und Probleme mit Incident- und Problem-Management als Einleitung zu ITIL fokussieren, sieht IBM das Change-Management als sichersten Ansatzpunkt. "Andere Hersteller sind typischerweise Service-Desk-orientiert, aber das ist nicht die einzige mögliche Strategie", sagte Wilkinson. "Das kann zu einem limitierten Data Store führen, der nur den Service Desk unterstützt. Eine vollwertige CMDB wird viel breitere Prozessverbesserungen bei der Verwaltung der IT-Dienstleistungen bieten."

Dieser Standpunkt dürfte unter anderem damit zu erklären sein, dass Wettbewerber wie BMC, CA oder Hewlett-Packard jeweils auch eigene Service-Desk-Lösungen anbieten, wohingegen IBM für diese Funktion auf Third Parties zurückgreift. Einige Marktbeobachter sind weiterhin der Ansicht, Big Blue habe einen großen Fehler gemacht, als es seine Service-Desk-Lösungen in den 90er Jahren an Peregrine verkaufte (das später von HP geschluckt wurde).

IBM neues Angebot umfasst den "Tivoli Availability Process Manager", "Release Process Manager" und "Storage Process Manager". Auf der Roadmap stehen weitere Process-Manager-Releases, die alle zehn ITIL-Kernprozesse abdecken sollen. Noch in diesem Jahr sollen laut Wilkinson Tools für automatisierte Kapazitätssteuerungen herauskommen, die übrigen werden erst im kommenden Jahr spezifiziert. (tc)