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HPs "Madison"-Superdome kommt Mitte 2003

10.12.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - HP wird vermutlich Mitte kommenden Jahres eine 64-Wege-Ausführung seines "Superdome"-Servers mit "Madison"-Itanium-2-Prozessoren auf den Markt bringen - vorausgesetzt natürlich, Intel stellt den neuen Chip termingerecht zur Verfügung. Dafür wird sich die Auslieferung des Dual-Core-RISC-Prozessors "PA-8800" (Codename "Mako") vermutlich um einige Wochen verzögern. Beides berichtet "Computerwire" unter Berufung auf Insider.

Beide Produkte sind Kern von HPs Strategie im Bereich Unternehmens-Server, wo das Unternehmen unter anderem gegen IBM 32-Wege-pServer mit "Power4"- und "Power4+"-Prozessoren, die größten "Sunfires" mit 36 und 72 Ultrasparcs, den 128-Wege-"Primepower" von Fujitsu (Siemens) sowie den "ES-7000" "Intel-Mainframe" von Unisys antritt. Gerüchtehalber wird der Madison-Superdome locker über 500.000 tpm-C im TPC-C-Benchmark hinlegen, dessen Highend gegenwärtig noch von RISC/Unix-Systemen dominiert wird.

Mit dem Mako-Superdome dürfen HP-Kunden inzwischen irgendwann zwischen August und Oktober kommenden Jahres rechnen. Zuvor hatte der Hersteller den wohl über 1 Gigahertz getakteten "Doppelherz"-Prozessor für zwischen Juni und August in Aussicht gestellt. Verschiedene aktuelle Server, die aktuell mit dem PA-8700(+) arbeiten - namentlich wurden bereits "rp7410" (acht Wege), "rp8400" (16 Wege) und Superdome (64 Wege) genannt -, sollen sich mit den neuen CPUs upgraden lassen und damit die Zahl ihrer Prozessoren effektiv verdoppeln. Die Leistung dürfte durch die höhere Taktung dann sogar mehr als doppelt so hoch liegen.

Worauf das TPC-mäßig hinauslaufen könnte, ist derzeit noch schwer abzusehen. Eine 64-Wege-Maschine mit 875 Megahertz schnellen 8700+-Chips brachte es in diesem Sommer auf 423.414 tmp-C. Wenn es HP gelingt, Speicher und I/O für 128 Wege auszubalancieren und das hauseigene Unix HP-UX entsprechend zu tunen, könnte ein Wert zwischen 700.000 und 900.000 tpm-C herauskommen. IBM könnte in solche Dimensionen frühestens Anfang 2004 mit seinen ersten "Armada"-64-Wege-Servern mit "Power5"-Prozessoren vorstoßen - weswegen HP alles tun wird, den PA-8800 so schnell wie möglich aus der Tür zu bekommen. (tc)