Resultat der Kostendämpfung

HP schließt Unix-Entwicklungslabor

19.10.2001
MÜNCHEN (CW) - Die von Hewlett-Packard eingeleiteten Sparmaßnahmen treffen nun auch ein Unix-Labor, das mit der Portierung von HP-UX auf Itanium-Chips beschäftigt war.

Wer heute erfahrene Unix-Kernel-Programmierer sucht, die sich zudem noch mit Intels Itanium-Plattform auskennen, der sollte seine Headhunter nach Florham Park in New Jersey schicken. Wie der Branchendienst "Computerwire" aufgrund anonymer Angaben einiger HP-Mitarbeiter berichtet, wird der Konzern dort sein "Enterprise Intel Architecture Lab" voraussichtlich in dieser Woche schließen. Zuletzt waren 125 Mitarbeiter an dem Traditionsstandort beschäftigt, an dem schon AT&T seine Unix-Entwicklung aufnahm. Allerdings ist Florham Park nicht die einzige auf Unix-Themen spezialisierte HP-Einrichtung - von den drei weiteren gilt die im kalifornischen Cupertino als die größte. Wie viele Mitarbeiter HP in Florham Park entlassen will, ist nicht bekannt. Tatsache ist jedoch, dass die Einschnitte im HP-UX-Team intern am 25. September beschlossen wurden, also rund zwei Monate, nachdem Konzernchefin Carleton Fiorina dem finanziell angeschlagenen Unternehmen weltweit Sparmaßnahmen und die Entlassung von insgesamt rund 6000 Angestellten verordnet hatte.

Keine Abkehr vom ItaniumOb es für HP sinnvoll ist, ausgerechnet die erfahrenen Techniker einer erfolgreichen Server-Plattform gehen zu lassen, beurteilen Experten unterschiedlich. Die Meinungen reichen von einer riskanten Entscheidung bis hin zur Annahme, dass die HP-UX-Portierung auf den Itanium weitgehend abgeschlossen sei. Mögliche Abstriche an HPs Itanium-Strategie will jedoch kein Beobachter erkennen.