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HP schlachtet Comdisco aus

17.07.2001
Hewlett-Packard übernimmt für 610 Millionen Dollar in bar den größten Teil des Desaster-Recovery-Geschäfts der in USA bankrotten Comdisco. Deren Ableger in Deutschland und Spanien sind allerdings nicht inbegriffen.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Hewlett-Packard Corp. schnappt sich das Sahnestückchen der in Konkurs gegangenen Comdisco Inc., die vor allem durch ihre Desaster-Recovery-Angebote bekannte Technology Services Unit. Das im Chikagoer Vorort Rosemont ansässige Unternehmen mit weltweiten Niederlassungen hat in den USA Gläubigerschutz nach Paragraf elf des Konkursrechts beantragt. HP lässt sich die Erweiterung seines Service-Portfolios 610 Millionen Dollar in bar kosten. Der Deal soll vor Ende Oktober abgeschlossen werden.

Neben dem US-Geschäft übernimmt HP auch die Comdisco-Ableger in Großbritannien, Frankreich sowie Kanada. Nach bislang vorliegenden Informationen sind die deutsche und spanische Niederlassung von Comdisco jedoch ebenso wenig in der Übernahme inbegriffen wie der für Netzdienste zuständige Unternehmensbereich IT CAP Solutions, der zuletzt herbe Verluste eingefahren hatte. Comdisco will laut "Computergram" rund 100 Millionen Dollar aus einem für seine Restrukturierung gewährten 600-Millionen-Kredit von Salomon Smith Barney in den Ausbau der nicht von HP übernommenen internationalen Niederlassungen investieren.

Im Bereich Desaster Recovery beschäftigt Comdisco rund 1300 Mitarbeiter. Der von HP übernommene Teil erwirtschaftete im vergangenen Geschäftsjahr (Ende: September 2000) mit rund 3000 Kunden in Nordamerika, Europa und Asien Einnahmen von rund 440 Millionen Dollar.