Neue G3-Modelle erfolgreicher als erwartet

Hoffnungsschimmer für Apple

16.01.1998

Offiziell wurde Apples Geschäftsergebnis erst am 14. Januar 1998 verkündet (nach Redaktionsschluß). Jobs ließ die Katze allerdings schon eine Woche vorher aus dem Sack: Der Umsatz für das erste Vierteljahr des Geschäftsjahres 1997/98 (Anfang: 1. Oktober 1997) pendelte sich bei 1,58 Milliarden Dollar ein. Als Nettoerlös verbleiben den Kaliforniern rund 45 Millionen Dollar.

Letztmals konnte der Macintosh-Hersteller im vierten Quartal 1995/96 (Ende: 30. September 1996) einen Gewinn erwirtschaften, der bei etwa 25 Millionen Dollar lag. Auch das Ergebnis in Europa bewege sich, so Firmensprecherin Theresia Wermelskirchen von der deutschen Apple-Niederlassung, über den hausinternen Vorhersagen.

Der jetzt erzielte Umsatz liegt mit 39 Millionen Dollar nur geringfügig unter dem des Vorquartals. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum des vergangenen Geschäftsjahres erlitt Apple allerdings eine erhebliche Absatzeinbuße von zirka 26 Prozent. Seinerzeit hatte der Umsatz 2,13 Milliarden Dollar betragen.

Die Börse reagierte auf die positive Nachricht mit einem drastischen Kursanstieg. Dümpelte die Apple-Aktie am 30. Dezember 1997 noch bei 12,75 Dollar, so stieg sie nach Jobs' Schönwetter-Rede teilweise um bis zu 41 Prozent. Bei Redaktionsschluß stand der Kurs bei 18,18 Dollar.

Apple erklärt das ermutigende Ergebnis mit verschiedenen Faktoren: So habe das neue Produktionskonzept "Build-to-Order", wonach Rechner nach den Wünschen der Kunden konfiguriert werden, zu positiven Effekten geführt. Die europäischen Niederlassungen dürften für dieses Herstellungsverfahren wahrscheinlich ab dem Sommer 1998 gerüstet sein. Dann nämlich ist, so Wermelskirchen, auch die südirische Fertigung in Cork in das unternehmensweite SAP-R/3-Konzept eingegliedert. Zudem schloß das Unternehmen mit Ende des vergangenen Geschäftsjahres auch die Entlassungen und die damit verbundenen finanziellen Verpflichtungen ab. 1998 werden die Personalkosten niedriger sein als bisher.

Weit besser als erwartet wurden darüber hinaus Apples neue "G3"-Maschinen vom Markt angenommen. Hatte die Jobs-Company für das abgelaufene Quartal auf rund 80000 verkaufte Systeme gehofft, waren es nach Unternehmensangaben tatsächlich 133000 Power-Macs, die bis Ende Dezember ausgeliefert wurden.