Ergonomie statt RSI-Syndrom

Handschuhmaus reduziert Gesundheitsrisiken

31.07.2008
Von pte pte
Das niederländische Unternehmen Hippus hat mit der "HandshoeMouse" ein ergonomisch geformtes Eingabegerät vorgestellt, das dazu dient, die Gesundheitsrisiken langer Mausverwendung zu eliminieren.

Entwickelt wurde das Gerät auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse der medizinischen Universitäten in Rotterdam und Maastricht. "Der Handwinkel und die Fingerstellung sind sehr wichtige Faktoren", betont Paul Helder, Managing Director bei Hippus, gegenüber pressetext. Um durch guten Sitz eine gesunde Lagerung für Hände aller Größen zu sorgen, wird die Handschuhmaus in mehreren Größen angeboten.

Hintergrund der Entwicklung ist das sogenannte RSI-Syndrom, auch "Mausarm" genannt, eine Schädigung des Bewegungsapparats im Hand-, Arm-, Schulter- und Nackenbereich. Die Mediziner haben in vierjähriger Arbeit nachgewiesen, dass User selbst bei ruhender Maus unnötig starke Muskelspannungen aufbauen. Darin sehen die Wissenschaftler einen wesentlichen Faktor für die RSI-Problematik. Die HandshoeMouse ist so gestaltet, dass sie der Anspannung entgegen wirkt. Der Daumen und das Handgelenk werden erhöht gelagert, um die Hand in eine leicht schräge, entspannte Position zu bringen. Durch die Lagerung des Handgelenks werde der Unterarm stärker in die Steuerung einbezogen, was eine zusätzliche Entlastung bedeute.

Die HandshoeMouse kann online auf der Website zu einem Preis von 120 Euro (zuzüglich Versand) bestellt werden. Sie ist in weiß, transparent und schwarz erhältlich. Neben drei Farben gibt es auch drei verschiedene Größen. Damit will Hippus garantieren, dass wirklich jeder Nutzer eine für seine Verhältnisse optimale Maus bekommt und erklärt daher online, wie die Nutzer ihre Hände vermessen sollen. In Large bietet die Maus neben einem Scrollrad drei Buttons, in den Größen Small und Medium nur zwei Tasten. "Eine dritte Taste passt nicht auf die kleineren Mäuse", begründet Helder. Tasten- und funktionsüberladene Mäuse, wie sie beispielsweise von Gamern häufig genutzt werden, seien generell medizinisch unvorteilhaft. "Wir sind gegen derart starke Belastungen", meint Helder. Speziell Tasten, die mit dem Daumen bedient werden, seien gesundheitlich besonders problematisch.

Eine gesundheitsfreundliche Tastatur als Ergänzung zur HandschoeMouse plant das Unternehmen jedoch nicht. "Kleine, flache Keyboards sind eigentlich sehr gut", begründet Helder. Aufwendiger gestaltete Keyboards böten geringe Vorteile oder sogar zusätzliche Risiken - beispielsweise, wenn die Hand nicht mehr relativ flach gelagert werden kann. Hippus könne jederzeit ein Keyboard entwickeln, das einfache, kompakte, flache Tastaturen ergonomisch aussticht - doch erscheine das aufgrund der Mehrkosten bei geringem medizinischen Mehrwert nicht wirtschaftlich sinnvoll. "Eine flache, schmale Tastatur mit separatem numerischem Keypad ist von Vorteil", gibt er daher einen abschließenden Einkaufstipp. (pte)