Auf den Hund gekommen

Google verklagt Welpen-Betrüger

12.04.2022
Von Redaktion Computerwoche
Mit nicht-existenten Hundewelpen ködert ein Internetbetrüger gezielt ältere Menschen, um sie auszunehmen. Dabei setzt der Betreiber offensichtlich stark auf Google-Produkte und -Services.
Mit süßen Hundewelpen sprach ein Onlinebetrüger gezielt ältere Menschen an, um ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Weil er dazu auch Google-Dienste nutzte, hat der Suchmaschinenriese nun Klage eingereicht.
Mit süßen Hundewelpen sprach ein Onlinebetrüger gezielt ältere Menschen an, um ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Weil er dazu auch Google-Dienste nutzte, hat der Suchmaschinenriese nun Klage eingereicht.
Foto: Anna Tronova - shutterstock.com

Speziell auf ältere, einsame Menschen hat es der mutmaßliche Online-Betrüger Nche Noel Ntse abgesehen. Wie aus Gerichtsdokumenten (PDF) hervorgeht, hat Google im US-Bundesstaat Kalifornien eine Klage gegen den Kameruner eingereicht, der angeblich um diverse gefälschte Webseiten sowie Gmail-Adressen und Google-Voice-Telefonnummern ein Scam-Netzwerk betreibt.

Welpen, Drogen, Google Ads

"Der Beschuldigte nutzte Google-Produkte für seine Betrugsmasche und behauptete, Hundewelpen verkaufen zu wollen, um von einsamen Menschen in der Pandemie zu profitieren. Dazu nutzte er unter anderem ansprechende Fotos und gefälschte Testimonials", schreibt Google in einem Blogpost.

Laut den Gerichtsdokumenten soll der Beschuldigte jedoch nicht nur Hundewelpen verschiedener Rassen (insbesondere Basset Hounds), sondern auch Marihuana und verschreibungspflichtige Medikamente über Fake-Webseiten angeboten haben. Nach Zahlungseingang versuchte der Betrüger, seine Opfer unter fadenscheinigen Begründungen noch weiter auszupressen - geliefert wurden jedoch weder Hundewelpen noch Rauschmittel. Ntse soll demnach auch eine Google-Ads-Kampagne für mindestens eine seiner Scam-Webseiten gefahren haben. Verschiedene Webseiten des Scammers seien zudem weiterhin aktiv - nach einer Abschaltung würden zeitnah neue Seiten aufgesetzt, heißt es im Dokument.

Google sieht im Treiben des Kameruners mehrere Verstöße gegen seine Geschäftsbedingungen und fordert mit seiner Klage Schadenersatz ein. (fm)