FieldTrip für Android und iOS

Google startet mobile, lokale App

28.09.2012
Die neue Google-App "FieldTrip" gibt mobilen Nutzern Tipps und Informationen zur näheren Umgebung. Die App läuft auf Android-Smartphones. Eine iOS-Version folgt.
Foto: Google

Die App, eigentlich ein ortsbezogener Dienst (Local Based Service), soll jedem Nutzer ein persönlicher "Führer zu den coolen, versteckten und einzigartigen Dingen in Deiner Umgebung" sein, verspricht Google in seiner Marketing-Botschaft. "FieldTrip" liefert bereits Informationen, noch bevor der Smartphone-Besitzer überhaupt danach fragt. Wer etwa durch einen Park schlendert, der erfährt mehr über die historischen Hintergründe der Grünanlage; vor einem Gebäude stehend, weiß die App einiges über den Architekten zu erzählen und wenn man sich einem Restaurant nähert, kann man die jüngsten Kritiken und Kundenurteile über das Lokal einsehen.

"Field Trip ist wie ein Freund, der Dich durch die Stadt begleitet", wirbt Google. Etwas weniger poetisch ausgedrückt soll Field Trip eine Brücke zwischen virtueller und realer Welt schlagen. Dazu läuft die App ständig im Hintergrund und registriert Standort und Weg des Smartphone-Besitzers, die Ortung erfolgt über das Handy-Netz. Der Dienst ist zunächst nur für die USA vorgesehen. Es gibt ihn zum Start nur für Android-Smartphones, eine iOS-Version soll folgen.

Obwohl die App nur ein winziger Baustein im Google-Imperium ist, verrät sie doch einiges über den Weg, den Konzern eingeschlagen hat, um an künftigen Wachstumsmärkten zu partizipieren. Wie viele andere Anbieter verfolgt auch Google die Vision des "Ubiquitous Computing" oder "Ambient Computing", also des allgegenwärtigen beziehungsweise Umgebungs-Computing. Dahinter steht die Idee, intelligente Rechner in sämtliche Lebensbereiche zu integrieren, sie als Teil der Umgebung zu akzeptieren, und sie nicht länger als separate Maschinen zu betrachten.

"Field Trip ist ein kleine Schritt in diese Richtung", findet die "New York Times", "Die App veranschaulicht die Möglichkeiten, über die Google verfügt." Sie reihe sich in das mit der Cyber-Brille "Google Glass" gestartete Vorhaben ein, Nutzern unmittelbar ortsbezogene Informationen zu liefern. Google wolle das Geräte, also die Hardware in den Hintergrund rücken, und die Information nach vor holen und sie betonen, sagte Google Vice President John Hanke der New York Times. "Beobachte deine Umgebung und die erfährst, was das Web über die Orte in deine Nähe weiß", bringt es Hanke auf den Punkt.

Zunächst einmal ist Field Trip für Google eine weitere Möglichkeit, mobile Nutzer mit Services und Werbung zu versorgen. Die Werbewirtschaft träumt schon lange davon, Käufer gezielter und individueller anzusprechen und das Marketing lokaler zu gestalten. Dazu bietet Google einige Zusatzdienste etwa "Zagat" für Restaurant-Kritiken und "Google Offer" für den mobilen Verkauf. Darüber hinaus liefern Partner wie Thrillist, Food Network, Eater, Cool Hunting und Arcadia weitere Services für den spontanen Konsum. Die Nutzer können die Dienste abonnieren, die Frequenz der Nachrichten bestimmen und sie komplett abbestellen. Bei Bedarf, etwa beim Auto- oder Radfahren, kann Field Trip die Informationen sogar vorlesen. (jha)