Sechs Monate nach dem Rollout Notbremse gezogen

GM kämpft mit ERP-Projekt

08.03.2002
LAGRANGE (CW) - Keine glückliche Hand bewies der Locomotive-Bereich von General Motors (GM) bei der Auswahl eines Systemintegrators für die Einführung von SAP-R/3. Sechs Monate nach dem Rollout im Januar 2001 zog das Unternehmen die Notbremse, da die IT-Unterstützung für das Ersatzteilgeschäft komplett zusammengebrochen war.

Das Systemhaus, dessen Namen GM-Sprecher Mike Duncan nicht nennen wollte, scheiterte vor allem an der Abbildung der komplexen Geschäftsprozesse in SAPs Supply-Chain-Management-(SCM-)Lösung. Außerdem war bei der Ablösung von Legacy-Systemen nicht ausreichend auf die Prüfung der Datenqualität geachtet worden. Mit der SAP-Software selbst habe es dagegen keine Probleme gegeben, so David Scott, Executive Director von GM Locomotive.

Erst als GM das in Chicago beheimatete Beratungshaus Technologies Solutions mit dem Projekt beauftragte, ging es bergauf. Die Software musste allerdings komplett neu konfiguriert und mit bereinigtem Datenmaterial versorgt werden. Die Auftragsüberhänge sind jedoch immer noch nicht vollständig abgearbeitet.

Mittlerweile bezieht GM Locomotive auch den Applikationssupport sowie die Mitarbeiterschulung von Technology Solutions. Trotz der Schwierigkeiten will das Unternehmen an der Einführung von SAP-Lösungen in der Fertigung und weiteren Abteilungen festhalten. (rg)