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Gericht genehmigt Lucents Einigung mit geschädigten Aktionären

15.12.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Lucent Technologies ist seinem Plan ein Stück näher gekommen, ein dunkles Kapitel seiner Firmengeschichte ad acta zu legen: Ein Bezirksgericht in Newark, New Jersey, genehmigte es dem TK-Ausrüster knapp acht Monate nach der Einigung, 54 Aktionärs-Sammelklagen mit der Zahlung von insgesamt 653 Millionen Dollar außergerichtlich beizulegen. Die Kläger hatten den AT&T-Ableger beschuldigt, er hätte seine finanzielle Performance und damit den Kursanstieg während des Hightech-Booms Ende der 90er Jahr nur durch Bilanzmanipulationen und unlautere Vertriebspraktiken ("Stuffing the Channel") erreicht (Computerwoche online berichtete). Lucent selbst hatte im Dezember 2000 nach einer internen Ermittlung bereits in seiner Bilanz für das Geschäftsjahr 2000 den Umsatz um 679 Millionen Dollar

nach unten hin korrigiert.

Das Unternehmen will nun alle Anleger, die zwischen dem 26. Oktober 1999 und dem 21.Dezember 2000 Lucent-Aktien erwarben, mit mindestens 15 Cent in bar, Aktien oder Optionsscheinen je Anteilschein entschädigen. Die Summe deckt dabei in keinster Weise die erlittenen Verluste der Anleger in Höhe von neun bis 80 Dollar je Titel. Wäre es den Anwälten der Klägerseite jedoch vor Gericht gelungen, nur einen Bruchteil der bis zu 40 Milliarden Dollar hohen Schadensumme von Lucent einzufordern, hätte der Company unter Umständen die Insolvenz gedroht. (mb)