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Gauss schockiert Aktionäre

14.11.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Gauss Interprise AG verabschiedet sich mit einem lauten Knall von ihren Altaktionären und der Börse insgesamt: Wie die Hamburger Softwareschmiede bekannt gab, hat der Vorstand einen Beherrschungsvertrag mit ihrem 75-prozentigen Aktionär, der Open-Text-Tochter 2016090 Ontario Inc., unterzeichnet. Die Vereinbarung sieht vor, dass sich Gauss der Leitung des kanadischen Unternehmens unterstellt und seinen gesamten Gewinn an Ontario abführt. Gleichzeitig bietet die kanadische Softwarefirma den außenstehenden Aktionären von Gauss an, ihre Anteile zum Preis von je 1,06 Euro zu kaufen. Anschließend soll die Notierung am Geregelten Markt in Frankfurt aufgegeben werden.

Die Pläne müssen - zumindest formell - noch von der Hauptversammlung genehmigt werden. Viel haben die außenstehenden Gauss-Aktionäre allerdings nicht zu verlieren: Wie der Anbieter von Content-Managment-Software weiter mitteilte, wird nach neuester Prognose für die Gauss Interprise AG lediglich ein Jahresumsatz von acht Millionen statt zwölf Millionen Euro erwartet. Für den Gauss-Konzern werden nun nur noch Einnahmen zwischen 17 Millionen und 19 Millionen Euro erwartet. Bislang hatte das Unternehmen hier mit einem Umsatz von 19 bis 22 Millionen Euro gerechnet. Das ursprünglich erwartete Defizit von vier bis fünf Millionen Euro werde sich nun voraussichtlich um diese Umsatzdifferenz erhöhen, teilte Gauss mit. (mb)