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Gauss muss weiter sparen

28.05.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach einem "insgesamt enttäuschenden Ergebnis" im Anfangsquartal 2003 senkt die Gauss Interprise AG nun ihre Prognosen für das Gesamtjahr und kündigt nun hierzulande Kurzarbeit und andere Sparmaßnahmen an. Die Hamburger Softwareschmiede erwirtschaftete in den Monaten Januar, Februar und März 5,3 Millionen Euro Umsatz, das sind 30 Prozent oder 2,3 Millionen Euro weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum (7,6 Millionen Euro). Als Hauptgrund für den Rückgang der Einnahmen nannte das Unternehmen das negative Investitionsklima. Die Wechselkursverluste infolge des gesunkenen Dollarkurses bezifferte Gauss mit 675.000 Euro.

Dank der Kostensenkungen blieb der Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) mit 1,1 Millionen Euro in etwa auf Vorjahresniveau. Das Nettodefizit konnte der Anbieter von Content-Management-Software sogar von 2,3 Millionen auf 1,9 Millionen Euro reduzieren. Dabei schrieb die US-Tochter, die 57 Prozent zum Umsatz beisteuerte, das sechste Quartal in Folge einen operativen Gewinn. In der EMEA-Region verbuchte das Unternehmen dagegen nach wie vor einen Verlust.

Für das laufende zweite Quartal erwartet Gauss eine ähnliche Umsatz- und Ergebnisentwicklung wie im aktuellen Berichtszeitraum. Als Konsequenz plant die Hamburger Softwareschmiede nun für das Gesamtjahr nur noch mit 23 bis 26 Millionen Euro Umsatz. Bislang war das Unternehmen noch von Einnahmen auf Vorjahresniveau (30 Millionen Euro) ausgegangen. Auch die Hoffnung auf einen EBITDA-Gewinn wurde aufgegeben, statt dessen rechnet Gauss mit einem Minus von drei bis 3,5 Millionen Euro.

Aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen plant das Unternehmen, den Sparkurs fortzusetzen und insbesondere das Marketing neu und vor allem kosteneffizienter zu strukturieren. In Deutschland will Gauss darüber hinaus vorübergehend Kurzarbeit in den internen Bereichen einführen. (mb)