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Gartner-Analyst hat Ärger wegen Sex-Site

11.06.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Schuster, bleib bei deinen Leisten, rät der Volksmund. Darauf hätte besser der in Hong Kong ansässige Gartner-Analyst Joe Sweeney gehört. Dieser hatte bei mehreren Gelegenheiten, unter anderem auf CNN und in "Asiaweek", eine Website für Erwachsene lobend erwähnt. Nun stellte sich heraus, dass der Research Director zu den Gründern und Investoren der Betreiberfirma Jadecool zählt.

"Gartner schreibt seit 20 Jahren unverändert vor, dass ein Angestellter nicht in Firmen investieren darf, die in seinen Zuständigkeitsbereich fallen", ärgert sich President und Chief Executive Officer Michael Fleisher. Er rügte neben Sweeney auch gleich noch dessen Vorgesetzten Peter Wilson. Dieser hatte zunächst gegenüber der Zeitung "South China Morning Post" erklärt, es bestehe für Gartner kein Interessenkonflikt zwischen Sweeneys Beteiligung und seinen positiven Äußerungen über die Schmuddel-Site. Einen Tag später folgte ein Rückzieher. In einer Stellungnahme erklärte Wilson, Sweeney habe gegen Firmengrundsätze verstoßen und sei angewiesen worden, sich umgehend von seinem Anteil an und Vorstandssitz bei Jadecool zu trennen.