MAS - das Modulare Anwendungssystem für System 32:

Fragebogen für Erstanwender

25.04.1975

HANNOVER - Als Abschluß zur System /32-Euphorie - nachdem das System von der Hardware-Seite ausreichend beschrieben wurde - noch einige Informationen zur Software: Die Programme für das System /32 werden in RPG II erstellt, dadurch können die gleichen Programme auch auf den Systemen /3 und /370 ablaufen. Neben der Möglichkeit, die Programme selbst zu programmieren, bietet die IBM Standard-Pakete und Programme an, die von einem Großcomouter individuell erstellt wurden: MAS.

Derzeit gibt es vier Anwendungen für zwei Branchenbereiche - den allgemeinen Großhandel und den Elektrogroßhandel:

-Auftragsbearbeitung und Fakturierung,

-Lagerbestandsführung und Bestellrechnung,

-Debitorenbuchhaltung,

-Statistik und Erfolgsanalyse.

Abruf vom Großcomputer

Diese IBM-Neuentwicklungen sind in Stuttgart in einem System /370, Modell 158 gespeichert, ebenso für jede Anwendung eine Funktionsbeschreibung und der sogenannte Bestimmunosbogen. Durch die zentrale Dokumentation will IBM dem Anwender jederzeit die neueste und aktuellste Version anbieten, da die Programme über das Terminalsystem ATS zentral gewartet werden können.

In dem Bestimmungsbogen muß der Anwender festlegen, welche Aufgaben er in welcher Weise von seinem Computer gelöst haben will und welche Ergebnisse er erwartet. Laut IBM sind für diese Zieldefinition keine EDV-Kenntnisse erforderlich, - bei der Schulung vom Hersteller für diese Definition seiner Probleme und Anforderungen wird mit einer Dauer von fünf Tagen gerechnet.

Die Antworten auf die einzelnen Fragen im Bogen werden in Stuttgart in den Großcomputer eingegeben. Dort erfolgt ein Prüflauf, bei dem alle Antworten auf Verträglichkeit untereinander und auf formelle Richtigkeit überprüft werden. Anschließend stellt der Computer die kundenspezifischen Anwenderprogramme zusammen und gibt sie auf Disketten aus, auf denen noch alle notwendigen Anweisungen für den Operator sowie individuelle Testdaten gespeichert sind. Außerdem erhält jeder Kunde ein spezielles Bedienerhandbuch und ausführliche Programmunterlagen für sein Programm vom Computer ausgedruckt. Alle Anwendungs-Programme sind auf eine Hauptspeichergröße von 16 K Bytes zugeschnitten.

Laut IBM wurde die Integration der Anwendungen durch eine einheitliche Datenstruktur erreicht: alle Programme arbeiten mit den gleichen Artikel- und Kunden-Stammdateien, die auf der fest eingebauten Platte gespeichert sind. Zur einheitlichen Verwaltung der Stammdaten hat IBM für jede einzelne Datei spezielle Verwaltungsprogramme erstellt. Als Funktionen dieser Programme wird zum Beispiel angegeben: "Hinzufügen von neuen Sätzen", "Verändern von Feldern" oder "selektive Listen von Dateien", etc.

IBM berechnet für die Fakturierung im allgemeinen Großhandel 275 Mark monatliche Lizenzgebühr, die insgesamt zwölfmal zu zahlen ist. Die Debitorenbuchhaltung kostet 250 Mark, Lagerbestandsrechnung 300 Mark, Erfoglsanalyse 250 Mark. Für den Elektrogroßhandel: Fakturierung 275 Mark, Debitorenbuchhaltung 250 Mark, Lagerbestandsrechnung 300 Mark, Erfolgsanalyse 250 Mark. Das Standard-Programm "Lohnabrechnung" kostet 350 Mark Lizenzgebühr, für einen Erstellungslauf für zwei Anwendungsprogramme berechnet IBM 1000 Mark einmalige Gebühr, für drei Programme 1340 und für vier Programme 1670 Mark. Für zwei Tage Schulung muß der künftige System-/32-Benutzer 290 Mark bezahlen, einschließlich Unterlagen für Selbststudium.