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FBI will neue Abhörmöglichkeiten

22.11.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die US-Bundespolizei FBI fordert von Telekommunikationsunternehmen, dass sich Gespräche über den gesamten Tag hinweg in Echtzeit abhören lassen müssen. Dabei dürften auch moderne Technologien kein Hinderniss darstellen. Im Visier haben die Beamten dabei vor allem VoIP-Dienste (Voice over IP), bei denen die Sprachübertragung in digitale Datenpakete aufgeteilt wird. Da diese Pakete oft über unterschiedliche Wege geleitet und erst beim Empfänger wieder zusammengesetzt werden, ist das Belauschen solcher Gespräche schwierig.

Geregelt ist das Abhören paketvermittelter Dienste im CALEA (Communications Assistance to Law Enforcement Act) von 1994, auf dessen Umsetzung die Bundesbehörde nun drängt. Demnach sollen die Unternehmen dem FBI den direkten Zugang zu allen telefonischen Diensten auf Paketbasis ermöglichen und Lokalisierungsdaten von Handy-Benutzern protokollieren. Bislang konnten die amerikanische FCC (Federal Communications Commission) und die CTIA (Cellular Telecommunications & Internet Association) die Umsetzung hinausschieben. Die Unternehmen könnten nicht garantieren, dass Daten unverdächtiger Personen ausreichend geschützt seien. (lex)