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EU will Forschungskapazitäten bündeln

21.01.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Europäische Kommission hat gestern Pläne für eine "Europäische Forschungszone" vorgestellt, um die Kapazitäten der Mitgliedsstaaten zu bündeln und auf diese Weise den technologischen Rückstand gegenüber den Vereinigten Staaten abzubauen. "Es geht um die Schaffung eines Gebietes ohne Grenzen und sonstige Barrieren, wo wissenschaftliche Ressourcen zur Schaffung neuer Arbeitsplätze genutzt werden", erklärte Forschungskommissar Philippe Busquin im Rahmen einer Pressekonferenz. Die entsprechende Strategie lässt sich in einem 50-seitigen Papier "Towards a European Research Area" nachlesen, in dem auch viele angestaubte alte Bekannte - etwa Pläne für europaweite Patentschriften - wieder auftauchen. Sollten die 15 Mitgliedsstaaten zustimmen, würde auch ein

Netzwerk aus "Centers of Excellence" mit "Weltniveau" aufgebaut. Die einzelnen Zentren existieren zwar bereits, wursteln aber bis dato nationalstaatlich beschränkt vor sich hin.

Die Kommission sieht in jedem Fall dringenden Handlungsbedarf. Zusammen, so die Eurokraten, würden in den EU-Mitgliedsstaaten gerade 1,8 Prozent der kumulierten Bruttoinlandsprodukte für Forschung und Entwicklung ausgegeben. In den USA liege der entsprechende Anteil bei 2,8 Prozent, in Japan sogar bei 2,9.