Jetzt ist es amtlich

EU bremst Sun und Oracle aus

03.09.2009
EU-Wettbewerbshüter haben die vom Softwarekonzern Oracle geplante Übernahme des Server-Spezialisten Sun im ersten Schritt nicht einfach durchgewunken.

Die EU-Kommission ordnete wegen kartellrechtlicher Bedenken eine vertiefte Prüfung an, wie die Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes am Donnerstag bekannt gab. Befürchtet wird eine marktbeherrschende Stellung im Bereich der Datenbank-Software. Die Entscheidung, ob die Übernahme den EU-Segen erhält, soll nun bis zum 19. Januar 2010 getroffen werden. Durch die erhebliche Verzögerung können sich Sun-Konkurrenten wie IBM und Hewlett-Packard (HP) besser in Stellung bringen. Sie buhlen seit Bekanntwerden der Übernahmepläne im April mit Rabatten um Sun-Kunden. Gleichzeitig nähren sie Zweifel, ob der Softwareriese Oracle in der Lage sein wird, einen Hardware-Anbieter wie Sun erfolgreich zu führen.

Oracle ist bereit, 7,4 Milliarden Dollar (rund 5,2 Milliarden Euro) für das kalifornische Unternehmen zu zahlen, das schon seit längerem Verluste schreibt. Sun gilt als einer der größten Server-Hersteller der Welt. Zudem sind die Kalifornier als Entwickler der Java-Software bekannt, eine der am weitesten gebräuchlichen Programmiersprachen. Die US-Kartellbehörde hatte die Übernahme vor zwei Wochen ohne Einschränkungen genehmigt. (dpa/ajf)