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Erstes Update für Solaris 9

09.10.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Zeitgleich mit IBM AIX 5.2 (Computerwoche online berichtete) hat Sun Microsystems gestern mit Version "9/02" das erste größere Update seines aktuellen Unix-Derivats Solaris 9 veröffentlicht. Eine zentrale Neuerung darin nennt sich "Memory Placement Optimization" (MPO). Dahinter verbirgt sich eine Technik, die in "Sunfire"-SMP-Systemen Daten im Speicher stets physikalisch möglichst nah an dem Prozessor vorhält, der diese auch tatsächlich verarbeitet. Sun gibt an, es habe mit einem Data-Warehousing-Workload auf einer Sunfire 15K damit zwölf Prozent Mehrleistung erreicht.

Im technischen Benchmark SWIM, der eine Wettervorhersageanwendung simuliert, lag der Leistungszuwachs sogar bei 41 Prozent. Grundsätzlich gilt hier laut "Computerwire" die Faustregel: Je paralleler eine Anwendung, desto stärker profitiert sie von MPO. Sun hat übrigens auch dem Microcode für sein Dynamic Intimate Shared Memory Unterstützung für Large Memory Pages spendiert. Dies soll Anwendungen beschleunigen, die in der Lage sind, ihre Shared-Memory-Kontingente dynamisch zu verwalten.

In Release 9/02 noch nicht realisiert sind die so genannten Containers for Solaris, die vom Konzept her den logischen Partitionen bei IBM und HP ähneln. Mit IP Quality of Service (IPQoS) gibt es aber immer einen Schritt in diese Richtung. Service-Provider und Rechenzentren können über IPQoS verschiedene Bandbreiten und Ressourcen für unterschiedliche Benutzerklassen festlegen (und auch abrechnen); die Netzressourcen lassen sich dabei in Echtzeit überwachen und steuern.

Außerdem legt Sun mit Solaris 9 9/02 seinem Betriebssystem eine ganze Reihe von Produkten aus seinem Middleware- und Entwicklungsportfolio bei. Konkret befinden sich nun Sun ONE Portal, Web Server, Studio 4 (Java-IDE mit Try-and-buy-Lizenz) sowie Studio 7 (Compiler-Sammlung, gleichfalls Try-and-buy) im Lieferumfang. (tc)