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Ericsson mit gemischten Ergebnissen

25.01.2002
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der gebeutelte TK-Ausrüster Ericsson hat in seinem vierten Geschäftsquartal 2001 zwar einen höheren Nettoverlust ausgewiesen als von Analysten prognostiziert, verzeichnete für das gesamte Jahr jedoch ein geringeres Defizit als erwartet. Zwischen Oktober und Dezember 2001 verbuchte das schwedische Unternehmen ein Minus von umgerechnet 380 Millionen Euro. Die Marktexperten waren im Durchschnitt von 40 Millionen Euro weniger ausgegangen. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum hatte Ericsson noch einen Profit von 250 Millionen Euro gemeldet. Beim Umsatz übertrafen die Schweden die Analystenerwartungen mit 6,34 Milliarden Euro um rund 390 Millionen Euro. Im vierten Geschäftsquartal 2001 lagen die Einnahmen allerdings noch um 15 Prozent höher.

Für das gesamte Geschäftsjahr 2001 hatten die Marktexperten einen Nettoverlust von 3,25 Milliarden Euro befürchtet, Ericsson blieb mit minus 2,31 Milliarden Euro jedoch deutlich darunter. Der Umsatz ging im Jahresvergleich um fünf Prozent auf 22,8 Milliarden Euro zurück.

Ericsson hat zwar durch tiefgreifende Restrukturierungsmaßnahmen, in deren Rahmen rund 20.000 Mitarbeiter entlassen wurden, Einsparungen in Milliarden-Höhe erzielt, diese wurden allerdings durch die sinkende Nachfrage nach Netzwerkausrüstung beeinträchtigt. Zudem verbuchte das Unternehmen im vierten Geschäftsquartal schleppende Einnahmen in Japan.

Um seine Kosten zu reduzieren, hatte Ericsson unter anderem seine defizitäre Handy-Sparte mit dem Mobiltelefongeschäft von Sony zusammengelegt. Das Joint Venture schrieb zwischen Oktober und Dezember 2001 einen Verlust von 150 Millionen Euro. In diesem Zeitraum wurden 6,8 Millionen Geräte verkauft und ein Umsatz von über einer Milliarde Euro erzielt. "Das Joint Venture steht kurz vor der Gewinnzone", erklärte Ericsson-Chef Kurt Hellström. "Noch in diesem Jahr wird es schwarze Zahlen schreiben." Der Profit werde allerdings nicht groß sein, schränkte er ein. Hellström schätzt, dass alle Hersteller zusammen im vergangenen Jahr rund 390 Millionen Handys ausgeliefert haben. Der finnische Konkurrent Nokia, der sein Ergebnis am gestrigen Donnerstag veröffentlichte, geht von 380 Millionen verkauften Mobiltelefonen aus.

Im laufenden Geschäftsjahr rechnet Ericsson damit, dass die Einnahmen im Bereich Mobile Systems auf Vorjahresniveau liegen oder um bis zu zehn Prozent sinken werden. Die operative Marge soll rund fünf Prozent betragen, selbst wenn der Umsatz um zehn Prozent zurückgehen. Im ersten Geschäftsquartal erwarten die Schweden für das gesamte Jahr einen operativen Verlust, prognostizieren für das restliche Jahr jedoch eine Verbesserung der Ergebnisse. Der Umsatz soll zwischen Januar und März bei rund 4,33 Milliarden Euro liegen. Insgesamt will Ericsson einen positiven operativen Cash-Flow für 2002 ausweisen. (ka)