Kommentar

Einmischen erwünscht

11.06.1999

Das letzte Wort in Sachen IT-Prüfung ist noch nicht gesprochen. Zu unscharf ist bisher formuliert, welche Qualifikationen in jedem der vier Berufe am Ende der Lehre stehen sollen. Längst ist noch nicht ausdiskutiert, welche Kenntnisse auf welche Weise geprüft werden können, ohne die Prüfungskommissionen zeitlich und fachlich zu überfordern.

Angesichts vieler ungeklärter Fragen droht die Gefahr, daß IT-Unternehmen, die bisher noch nicht ausbilden, weiter abwarten oder sogar davor zurückschrecken, Azubis einzustellen. Eine solche Vogel-Strauß-Politik gilt es zu verhindern. Sich einmischen ist angesagt. Schließlich gehört es zu den Essentials der Branche, daß Wissen und Kompetenzen eine kurze Halbwertzeit haben, daß beständiges Dranbleiben und Weiterentwickeln notwendige Tugenden sind.

Es wäre wünschenswert, wenn der Expertenkreis beim ZVEI zur ständigen Einrichtung wird. Denn es bleibt absehbar eine Daueraufgabe, die sich ändernden Qualifikationsanforderungen in der beruflichen Praxis und die Püfungsinhalte aufeinander abzustimmen. Diesen Prozeß sollten jedoch alle Beteiligten mitgestalten dürfen: Neben Arbeitgebern, Gewerkschaften, Kammern und Schulen sind das vor allem die Auszubildenden selbst. Helga Ballauf