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Eifriges Werben um Mobile.de

13.01.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die zum Verkauf stehende Online-Gebrauchtwagenbörse Mobile.de hat in den vergangenen Tagen offenbar ein Bieterwettstreit entfacht: Nachdem sich einige Monate lang kaum etwas tat, schnellten die Offerten für den Web-Dienst laut Presseberichten kurz vor Ablauf der Abgabefrist Anfang Januar in die Höhe. Insgesamt liegen laut "Manager Magazin" drei Gebote vor. So sei das Internet-Auktionshaus Ebay bereit, knapp 115 Millionen Euro für Mobile.de zu zahlen. Daneben, so berichtet das Blatt unter Berufung auf informierte Kreise, hätten auch Yahoo und die ISA GmbH, ein Gemeinschaftsunternehmen der Verlage Holtzbrinck, Ippen und WAZ, Angebote abgeben. Die Offerte von ISA soll mit knapp 95 Millionen Euro jedoch deutlich unter dem Gebot von Ebay liegen. Experten hatten bisher damit gerechnet, dass sich die Kaufgebote für das Unternehmen bei etwa 50 Millionen Euro einpendeln werden.

Möglicherweise hatte T-Online die plötzliche Angebotsinflation der Interessenten ausgelöst: Die Telekom-Tochter hat vor kurzem für den Konkurrenten Autoscout24 samt Rest der Scout24-Gruppe (Finanzscout24, Immobilienscout24, Jobscout24) insgesamt 180 Millionen Euro gezahlt (Computerwoche online berichtete).

Mobile.de ist ähnlich wie Autoscout24 profitabel, für das Gesamtjahr 2003 erwartet das Unternehmen, bei etwa 24 Millionen Euro Umsatz einen Vorsteuergewinn von rund vier Millionen Euro zu erzielen. Die Online-Plattform steht seit einigen Monaten zum Verkauf, da die britische Venture-Capital-Gesellschaft Granville Baird ihre 30-Prozent-Beteiligung veräußern will. Auch die Altgesellschafter, die die restlichen Anteile halten, wollen ihr Engagement zurückziehen. (mb)