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EDS: Deutsche CIOs sollen Outsourcing-Projekte zur Chefsache machen

29.01.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach Ansicht von Dick Brown, CEO des texanischen IT-Dienstleisters Electronic Data Systems (EDS), ist aktuell die günstigste Zeit für Unternehmen, ihre IT-Systeme, die nicht zum Kerngeschäft gehören, auszulagern. Jeder rede darüber, wie schwer es sei, die IT-Kosten in der gegenwärtigen Konjunkturkrise in den Griff zu bekommen, sagte Brown auf der Anwenderkonferenz "Strategisches IT-Management" in Düsseldorf. "Wir können helfen." So würden zu viele Unternehmen fast ihr gesamtes IT-Budget dafür investieren, um den Geschäftsbetrieb am Laufen zu halten, erklärte der Topmanager. Ein Großteil des Geldes fließe dabei in die Infrastruktur, in Systeme, die nicht voll genutzt werden oder nicht in der Lage seien, mit Änderungen im Geschäftsbetrieb Schritt zu halten. Bewusst, dass viele CIOs nicht bereit seien, geschäftskritische Bereiche auszulagern,

brach Brown damit eine Lanze für das heikle Thema Business-Process-Outsourcing (BPO). Der EDS-Chef geht davon aus, dass der BPO-Markt in den nächsten Jahren zu einem 100-Milliarden-Dollar-Geschäft anwächst.

Es ist allerdings fraglich, inwieweit deutsche Unternehmenskunden diesen und andere Outsourcing-Dienste von EDS in Anspruch nehmen werden. In der Vergangenheit haben viele von ihnen - wenn überhaupt - nur widerwillig Teile ihrer IT-Aktivitäten ausgelagert. "Unsere IT-Infrastruktur ist essentiell für die Fahrzeugproduktion", erklärte etwa Klaus Mühleck, CIO der Audi AG. "Auch wenn wir vielleicht wünschen, einige Geschäftsprozesse oder selektiv Aufgabengebiete auszulagern, müssen wir unsere Kernaktivitäten in der IT selbst managen. Zum Thema Einsparungen verkündete Mühleck, mit IT-Kosten in Höhe von einem Prozent der Umsätze sei Audi sei Klassenbester. Bei anderen Unternehmen hat das Thema Outsourcing bereits Anklang gefunden. So schloss etwa die Deutsche Bank im Dezember vergangenen Jahres einen milliardenschweren Outsourcing-Deal mit IBM ab. "Viele Unternehmen reden darüber den Druck, die IT-Kosten zu senken und die Geschäftsprozesse

zu verbessern", sagte Hermann-Josef Lamberti, IT-Vorstand des Finanzinstituts. "Ich glaube, Outsourcing ist einer davon." (mb)