Digicams für Minimalisten

17.07.2001
Neue Digitalkameras präsentieren sich abgespeckt. Als Zielgruppe für diese Geräte haben die Anbieter den klassischen Knipser und den digitalen Einsteiger ausgemacht.

Die Hightech-Versionen des klassischen Ratsch- und Klick-Konzepts lassen sich einfach bedienen - natürlich auf Kosten der Funktionalität: Die Hersteller reduzierten Auswahlmenüs, Knöpfe und Einstellmöglichkeiten.

Auf hohe Bildauflösungen wird bei Digitalkameras im Preisbereich ab 500 bis 1200 Mark ebenfalls verzichtet: Sie betragen meist zwischen 1,3 und 2,3 Millionen Pixel.

Quelle: Canon
Quelle: Canon

Dieser Wert gibt die Anzahl der erfassten Bildpunkte an. Je geringer er ist, desto größer ist die Gefahr, dass feine Details nicht mehr abgebildet werden und der Betrachter das Foto als unscharf empfindet. Bei großen Ausgabeformaten macht sich dies dann bemerkbar. Doch wer seine Bilder meist auf dem PC-Monitor betrachtet, per Internet versendet, seine Website damit schmücken will oder einen Abzug in der üblichen Größe von zehn x 13 bis 13 x 18 Zentimeter benötigt, dem reicht die Auflösung allemal.

Seit Frühsommer sind vier neue, einfach zu bedienende Digitalkameras in der Preiskategorie von 700 bis 1200 Mark auch auf dem deutschen Markt. Die Tester der amerikanischen Fachzeitschrift "PC-World" schauten sie sich genauer an. Alle offerieren standardmäßig 8 MB Speicher - entweder intern als Flash-Speicher oder auf einem mitgelieferten Wechselmedium.

Für Minimalisten: Am wenigsten Handarbeit lässt die neue Kodak "DX3500" zum Preis von offiziell 899 Mark samt Andockstation zu. Manuelle Belichtungssteuerung und manueller Weißabgleich (Farbkorrektur zum Ausschalten von Einflüssen des Umgebungslichts) wurden von vornherein eliminiert. Auch der Fixfokus der 2,3-Megapixel-Kamera im Vollplastik-Look erlaubt keine Spielereien. Was an Funktionen fehlt, macht die Kamera dagegen bei der Bildauflösung und -qualität wett. 218 Fotos schossen die Tester mit einer Batterieladung. Außerdem praktisch: Die Dockingstation zum Übertragen der Bilder auf den PC und zum Aufladen der Batterien.

Für Designfans: Durchgestylt präsentiert sich die Olympus "C-1", mit 700 Mark die Preiswerteste unter den vier Neuen. Die 1,3-Megapixel-Kamera mit automatischer und manueller Belichtungssteuerung und Weißabgleich ist gut geeignet für kleinformatige Abzüge. Ein schwerer Nachteil des Leichtgewichts: Die Kamera ist ein Stromfresser. Der Akku lieferte Strom für nur 29 Aufnahmen. Wurden zwei AA-Batterien eingesetzt, kam es zum gleichen ärmlichen Ergebnis. Und: Der Autofokus erwies sich beim Scharfstellen nicht als der Schnellste, dadurch kann sich das Auslösen verzögern.

Für Solide: Die "PDR-M61" von Toshiba zum Preis von 1200 Mark bot im Test das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Die 2,3-Megapixel-Kamera ist leicht zu bedienen, deckt jedoch alle Grundfunktionen auch für etwas professionellere, von Hand vorzunehmende Einstellungen ab. Außerdem arbeitet sie äußerst Energie sparend: Mit vier AA-Batterien wurden 300 Bilder geschossen.

Für markenbewusste Knipser: Canons "Powershot A20" zum Preis von 1100 Mark. Mit dieser 2,1-Megapixel-Kamera muss sich der Besitzer kaum Gedanken um die Einstellungen machen. Die Bedienung der Autofokus-Kamera ist kinderleicht und bietet dank der integrierten Hilfe Anleitungen beispielsweise für das Zusammenstellen von Fotos zu einer Panorama-Aufnahme. Aber Achtung: Die Tester schossen mit den mitgelieferten vier AA-Alkali-Batterien lediglich 66 Fotos.