Von "Kleinklein" hält Jürgen Kaesberg nichts. Der Leiter des Bereichs IT & Organisation von Heidenhain forciert eine ganzheitliche Sichtweise: "Wir wollen vermeiden, dass jede Abteilung eigene IT-Lösungen entwickelt, die nicht in ein Gesamtkonzept passen." Der Schlüssel dazu ist für ihn Kommunikation und enge Zusammenarbeit von Informationstechnik und Fachabteilungen - unter Leitung der IT: "Die IT-Abteilung sieht die großen fachübergreifenden Zusammenhänge und kann die Aktivitäten koordinieren."

Keine einfache Aufgabe bei dem Hersteller von Messgeräten für Werkzeugmaschinen und die Elektronikindustrie, für den mehr als 6500 Mitarbeiter in 35 Ländern tätig sind. Für alle Standorte und Abteilungen muss Kaesberg eine gemeinsame Informationsplattform schaffen. "Seit drei Jahren bauen wir ein Produktdaten-Management-System auf, das den Mitarbeitern von Entwicklung, Fertigung, Vertrieb und Service den Zugriff auf dieselben Datenbestände erlaubt", umreißt Kaesberg das Projekt. Die Idee dabei: Daten werden nur einmal angelegt und stehen dann allen Abteilungen in jeder Niederlassung zur Verfügung. Die Vorteile liegen auf der Hand: geringere Reibungsverluste, eine höhere Flexibilität und die Basis dafür, Produkte schneller auf den Markt bringen.

Ein solches Vorhaben lässt sich nur bewältigen, wenn das Zusammenspiel mit Geschäftsführung und Fachabteilungen stimmt. "Wichtig sind das permanente Bemühen und die Bereitschaft, miteinander zu reden, auch und gerade in schwierigen Situationen." Auf seine eigene Abteilung sieht der CIO in den kommenden Monaten eine neue Rolle zukommen: "Ich denke, wir werden weniger Projekte direkt umsetzen, sondern uns mehr zu Beratern entwickeln." Mit der Geschäftsleitung will Kaesberg daher ein Projekt-Controlling aufbauen, "um die Firmenziele nicht aus den Augen zu verlieren."