Telekom fördert neue Ideen

Die Freiheit des Gründers

02.06.2010
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.
Wer eine gute Geschäftsidee hat, kann sich bei der Deutschen Telekom bewerben. Im neuen Entrepreneurs Program unterstützt der Konzern Gründungswillige, bis das Produkt marktreif ist.

Im vergangenen Sommer hat die Telekom das "Entrepreneurs Program" in den T-Labs aufgelegt. Wer eine Geschäftsidee hat und sich selbständig machen will, kann sich hier bewerben. Bis zu eineinhalb Jahre lang wird er mit Rat und Tat unterstützt, bis das Produkt reif für den Markt ist und das neue Unternehmen ausgegründet werden kann - pro Idee investiert der Konzern zwischen 100.000 und 500.000 Euro

In den T-Labs können sich Gründungswillige mit Experten austauschen. Foto: Deutsche Telekom
In den T-Labs können sich Gründungswillige mit Experten austauschen. Foto: Deutsche Telekom

Philipp Eibach will mobiles Musikhören neu erfinden. Die Idee für ein Mobile Social Networks entstand, als er ein Praktikum und später auch seine Diplomarbeit in den T-Labs, der Foschungseinrichtung der Deutschen Telekom, schrieb. Dass er nach wenigen Monaten für seine I-Phone-Anwendung schon an einem Prototyp basteln und im Sommer sein eigenes Unternehmen gründen kann, hätte dem 28-Jährigen vor einem Jahr noch keiner geglaubt. Eibach nimmt am Entrepreneurs Program teil, das die Deutsche Telekom seit vergangenem Jahr anbietet. "Im Extremfall genügt eine niedergeschriebene Idee, mit der sich unsere Mitarbeiter, aber auch Externe bei uns bewerben können", sagt Peter Borchers, der das Programm leitet.

Fachliche Stimulation durch Experten der T-Labs

Da die T-Labs eng mit Universitäten zusammenarbeiten, stellen sich auch Bewerber mit ausgereifteren Konzepten, zum Teil mit Prototypen und angemeldeten Patenten, vor. In der ersten Bewerbungsstufe wählt ein Komitee aus Telekom-Managern und externen Marktexperten ein Gründungsteam aus, das dann die Idee einige Monate weiterentwickeln kann. Diese muss in einer weiteren Stufe vor dem Komitee präsentiert werden, das dann entscheidet, ob die Telekom das Team bis zur Ausgründung des eigenen Unternehmens unterstützt. Hilfe erhalten die Teilnehmer des Entrepreneur- Programms nicht nur in Form von Geld und Infrastruktur - am Hauptsitz der T-Labs in Berlin steht ihnen eine Büroetage zur Verfügung -, sondern auch von Mentoren. Diese können Telekom-Mitarbeiter, erfolgreiche Gründer oder Wissenschaftler aus Partnerhochschulen sein. "Wir helfen den Gründern, einen Business-Plan zu erstellen oder eine Markenidentität zu entwickeln", nennt Borchers zwei Beispiele.

Philipp Eibach schätzt die fachliche Stimulation durch die Experten in den T-Labs genauso wie finanzielle Freiheit, die ihm das Gründerprogramm gewährt: "Dadurch habe ich die Freiheit der Wahl, wie ich etwas schaffe." Natürlich gebe es auch für ihn Meilensteine und Zielvorgaben. Wie er diese erreicht, bleibt aber ihm und seinem mittlerweile achtköpfigen Team überlassen.