Eurix zielt auf den EG-Binnenmarkt:

Deutsches Unix-Derivat für 386er PCs

26.05.1989

MÜNCHEN (gfh) - Ein deutscher Unix-Ableger soll den europäischen Markt erobern. Vorläufig jedoch wird Eurix, eine Implementierung von Unix V/386, Version 3.2, nur in Deutschland vertrieben. Gegenüber den weltweit operierenden Unix-Anbietern sehen die Vertreiber von Eurix ihre Chance in der Nähe zu ihrem Zielmarkt.

"Der Support soll nicht weiter als dreißig Kilometer vom Kunden entfernt sein", beschreibt Gerald Gerlich, Geschäftsführer der Cubix GmbH, seine Vorstellungen einer flächendeckenden Anwenderunterstützung. Aus diesem Grunde sei der Vertrieb nach Postleitzahlen organisiert. So bedient die Cubix GmbH ausschließlich den Münchener Raum.

Zur Kundennähe gehören laut Gerlich Handbücher und Systemmeldungen in der jeweiligen Landessprache. Außerdem werde Eurix ausschließlich als Paket mit Beratung, Schulung und Support verkauft. Dadurch soll Enttäuschungen bei den Eurix-Käufern vorgebeugt werden. Einschließlich Hardware ist das Betriebsystem ab etwa 15 000 Mark erhältlich.

Eurix ist vor allem für den Einsatz als Multiuser-Betriebssystem in Umgebungen mit zwei bis 16 Arbeitsplätzen gedacht und eignet sich, laut Hersteller, vor allem für Anwälte, Ärzte, Apotheker und den Handel. In diesen Bereichen gäbe es inzwischen ein ausreichendes Angebot an Anwendungen, zumal unter Eurix auch für SCO-Xenix und Microport-Unix geschriebene Programme liefen. Als eigener Task können aber auch DOS-Programme gefahren werden.

Um die Benutzerfreundlichkeit des Betriebssystems zu erhöhen, entwickelt die Fruth GmbH in Germering bei München eine grafische Oberfläche auf X/Window-Basis. Derzeit wird Eurix noch mit den üblichen Unix-Shells ausgeliefert.