Je kleiner desto grüner

Der deutsche Mittelstand ist energiebewusst

04.06.2008
Von 
Diego Wyllie hat Wirtschaftsinformatik an der TU München studiert und verbringt als Softwareentwickler und Fachautor viel Zeit mit Schreiben – entweder Programmcode für Web- und Mobile-Anwendungen oder Fachartikel rund um Softwarethemen.
Wie das aktuelle "Trendbarometer für kleine und mittelständische Unternehmen" von Microsoft belegt, sind hiesige kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) energiebewusst. An Umweltschutz denken dabei aber nur wenige Mittelständler, im Vordergrund steht vielmehr die Senkung der Fixkosten.

77 Prozent der 400 befragten KMU schätzen laut der Untersuchung ihr Energiebewusstsein hoch bis sehr hoch ein, bei Unternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitern sind es sogar 83 Prozent. Aus der Untersuchung geht zudem hervor, dass zwei Drittel der befragten Unternehmen bereits aktiv sind und Energiesparmaßnahmen umsetzen. Vor allem kleine Betriebe (66 Prozent) sparen im Bereich Energie. Überdurchschnittlich viele Mittelständler (18 Prozent) planen dies, sind jedoch noch nicht aktiv. Die Senkung von Fixkosten steht dabei im Vordergrund: 83 Prozent der KMU versuchen die Ausgaben für Energie zu reduzieren, um die Betriebskosten zu senken. Der Umweltschutz kommt erst an zweiter Stelle, er ist laut Studie für nur 13 Prozent wichtig.

Ferner belegt die Studie, dass jede dritte Firma beim umweltbewussten Einsatz von IT Energiekosten spart. Dazu zählen der Kauf energiesparender Geräte (61 Prozent), die Server-Konsolidierung (35 Prozent) und die energieeffiziente Nutzung der IT-Infrastruktur (60 Prozent). Vorbild seien dabei insbesondere die Dienstleistungsbetriebe: 71 Prozent der befragten Dienstleister führen bereits verschiedene Energiesparmaßnahmen durch. "Die IT-Abteilung ist ein Bereich im Unternehmen, in dem Einsparpotentiale gesehen werden. Mit verbraucheroptimierten IT-Lösungen können insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen mit knappen finanziellen Ressourcen ihre Ausgaben reduzieren", betont Bernd Stopper, Direktor Marketing Mittelstand von Microsoft in Deutschland.

Aus der Untersuchung geht hervor, dass Unternehmen verschiedene Maßnahmen nutzen, um ihre Energiekosten zu senken. So setzen beispielsweise 76 Prozent tageszeitgesteuerte Heizungsanlagen und 72 Prozent Energiesparlampen ein. Eine weitere Alternative, die Energiekosten einzudämmen, ist der Wechsel des Anbieters. 27 Prozent der Unternehmen beziehen ihre Energie bereits von einem günstigeren Versorger. Jedes vierte Unternehmen sucht noch einen passenden Energieanbieter. Wie die Untersuchung zeigt, konnten die befragten Unternehmen ihre gesamten Energieausgaben auf Grund dieser verschiedenen Energiesparmaßnahmen im Durchschnitt um 13 Prozent senken.

Die Umfrage wurde im Rahmen der Panelstudie "Microsoft-Trendbarometer für kleine und mittelständische Unternehmen" von TechConsult erhoben. Das Marktforschungsinstitut untersucht darin die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen, Aspekte der Unternehmensführung sowie die Nutzung von Informationstechnologien in Firmen mit maximal 500 Mitarbeitern. Die Panelstudie basiert auf 400 Interviews, die TechConsult quartalsweise mit Geschäftsführern und IT-Verantwortlichen führt. Dabei werden insbesondere die Branchen Industrie, Dienstleistungen, Handel sowie Kredit- und Versicherungsgewerbe betrachtet.