Dean Kamen muss man kennen. Er ist der Erfinder des "Segway Scooter", einer elektronisch ausbalancierten Sackkarre, die Menschen das lästige Gehen ersparen soll.

Der Mann macht sich ernsthaft Sorgen. Auf einer Konferenz für Hightech-Unternehmer mokierte er sich über die falschen Werte der Jugend. Statt Bildung und Wissenschaft würden Sport und Unterhaltung vergöttert. In den USA gehe der Anteil an Studenten mit mathematisch-wissenschaftlichem Background permanent zurück, so der Erfinder.

Mister Kamen, Ihr Kummer ist unbegründet. Die USA brauchen keine eigenen Wissenschaftler, haben sie nie gebraucht. Wichtig ist allein, dass die Unterhaltungsindustrie funktioniert. Die nämlich lockt seit Jahrhunderten Millionen von Menschen, darunter viele Forscher, die sich in Ihrem Land amüsieren möchten. Alles, was Ihr Land benötigt, ist ein wenig Sachverstand in der Einwanderungsbehörde, die die Spreu vom Weizen trennen muss.

Investieren Sie lieber in den Entertainment-Nachwuchs und schützen Sie diese Branche! Die Neider sitzen überall - vor allem in Deutschland, wo das Fundament der US-Wirtschaft schon seit einiger Zeit unterminiert wird. Mit der Erfindung des MP3-Standards beispielsweise haben unsere Weißkittel vom Fraunhofer-Institut einen schweren Angriff gegen die US-amerikanische Musikindustrie gefahren.

Die Wissenschaftler sollen übrigens selbst erstaunt gewesen sein, dass sie trotz der schlechten Forschungsbedingungen hierzulande zu einem derartigen Ergebnis kamen. Vielleicht hat das Fehlen einer Unterhaltungsindustrie auch seine Vorteile? Manche Leute forschen eben lieber vor sich hin, als Dieter Bohlen zu hören oder Stefan Effenberg zu lesen.