Absatzkriese in USA zeigt in Österreich noch keine Auswirkung:

Computergeschäft weiter im Aufwind

28.03.1986

WIEN (vwd) - In Österreich läuft das Computergeschäft auf vollen Touren. Nach Angaben der Wiener Diebold GmbH hielt der 1983 begonnene Boom auch 1985 weiter an. Das Marktvolumen dieses Sektors stieg um 20 Prozent.

Von der Computerkrise in den USA ist bislang in Österreich nichts zu bemerken. Experten erwarten allerdings, daß es in diesem Jahr zu einer Verlangsamung der DV-Absatzentwicklung kommen wird.

Laut Diebold erweiterte sich der Marktabsatz an Heim- und Personalcomputern 1985 in Österreich um 73 Prozent auf 2,6 Milliarden Schilling. Dabei habe allein IBM rund 7000 Mikros absetzen können, was bei einem Endverbraucherpreis von etwa 80 000 Schilling, einen Umsatz von rund einer halben Milliarde Schilling ergebe.

Wie das Marktforschungsunternehmen weiter mitteilte, ist in Österreich derzeit ein Gesamtbestand von rund 400 000 DV-Anlagen zu verzeichnen. Davon entfielen allein 280 000 bis 300 000 Stück auf die preisgünstigen Heimcomputer. Installiert seien ferner an die 50 000 größeren Systeme. In diesem Bereich belief sich der Umsatz auf zirka 5,5 Milliarden Schilling.

Der Anteil der Software und der Dienstleistungen sei am DV-Gesamtumsatz 1985 mit 40 Prozent beteiligt gewesen.

Den Diebold-Ergebnissen schließt sich auch Wilhelm Traxler, Geschäftsführer der Commodore Österreich, an. Von einer Absatzkrise bei Personal Computern in Österreich könne keine Rede sein. Er erwartet für das laufende Jahr einen Mehrabsatz bei Heimcomputern von 20 Prozent, bei Personal Computern für Bürozwecke von 65 Prozent. Commodore Österreich erzielte im abgeschlossenen Geschäftsjahr 1985 rund 260,7 Millionen Schilling Umsatz.