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Computerbrille für Blinde

01.04.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Eine Computerbrille soll blinden Menschen künftig helfen, Zeitungen, Bücher oder andere Texte unterwegs selbst lesen zu können. Das von Forschern des Berliner Fritz-Haber-Instituts der Max-Planck-Gesellschaft entwickelte Gerät besteht aus einer hoch auflösenden Kamera inklusive Mini-Computer. Es scannt die Vorlagen ein und wandelt anschließend den Text in Sprache um, so dass sich dieser vorlesen lässt. Derzeit arbeiten die Wissenschaftler noch daran, die Hardware so zu verkleinern, dass sie in eine Brille mit Kopfhörer passt.

Eine der größten Schwierigkeiten bei der Entwicklung bestand darin, dass das zu erkennende Objekt häufig nicht von einem einzigen Kamerabild erfasst werden konnte. Auch das menschliche Auge könne eine Zeitung nicht auf den ersten Blick erfassen, so die Forscher. Ein komplettes Bild entstehe erst durch das Hin- und Herspringen der Augen. Das jetzt vorgestellte Verfahren arbeite ähnlich: Kleinste Bewegungen der Kamera erzeugen mehrere Bilder, die eine Software zu einem vollständigen Gesamtbild zusammenfügt. (ue)