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Compaq überrascht im dritten Quartal

25.10.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Ein unerwartet hohes Ergebis legte Compaq Computer in seinem dritten Fiskalquartal vor. Der texanische PC-Hersteller steigerte seinen Nettogewinn von 140 Millionen Dollar oder acht Cent je Aktie im schwachen Vorjahresquartal auf 550 Millionen Dollar oder 31 Cent pro Anteilschein. In dem diesjährigen Profit sind außergewöhnliche Einnahmen von 25 Millionen Dollar durch Aktienverkäufe enthalten. Damit übertraf Compaq die Prognosen der Analysten nach First Call/Thomson Financial um zwei Cent pro Anteilschein. Nach drei durchwachsenen Jahren konnte das Unternehmen im abgelaufenen Berichtszeitraum mit einem Umsatzwachstum von 22 Prozent brillieren: Die Einnahmen stiegen von 9,21 Milliarden Dollar im Vorjahr auf 11,2 Milliarden Dollar.

Compaq legte auf breiter Linie zu. Die Enterprise Computing Group, die PC-, Storage- und Highend-Server umfasst, erwirtschaftete im dritten Quartal 3,8 Milliarden Dollar. Das sind 19 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahresquartal. Der operative Gewinn der Einheit wuchs von 295 auf 597 Millionen Dollar.

Die Commercial Personal Computing Group, die Division für Unternehmens-PCs, schrieb nach dem operativen Vorjahresverlust von 169 Millionen Dollar im abgelaufenen Berichtszeitraum mit plus 133 Millionen Dollar wieder schwarze Zahlen. Der Umsatz legte mit 3,48 Milliarden Dollar um 28 Prozent zu.

Die Einnahmen der Consumer-Gruppe wuchsen zwar um 45 Prozent auf 2,13 Milliarden Dollar, der operative Gewinn ging jedoch von 65 auf 63 Millionen Dollar zurück.

Wenig erfreulich fiel das Ergebnis der Global Services aus. Hier musste Compaq mit 1,7 Milliarden Dollar einen zweiprozentigen Umsatzrückgang hinnehmen. Der operative Profit fiel um 16 Prozent auf 254 Millionen Dollar.

Im Gegensatz zu seinen Mitbewerbern legten die Texaner auch in Europa zu. Die Einnahmen in Europa, Nahost und Afrika kletterten um acht Prozent - ohne Einbeziehung von Währungsverlusten sogar um 21 Prozent. In Nordamerika stieg der Umsatz des PC-Riesen um 27, im asiatisch-pazifischen Raum um 41, in Japan um 52, in Lateinamerika um 28 und in China um 21 Prozent.

Aufgrund der Euro-Schwäche und weiterer Aspekte, die nicht näher erläutert wurden, rechnet Compaq im vierten Quartal mit einem Nettogewinn von nur 37 Cent je Aktie. Wallstreet-Analysten waren von 41 Cent pro Anteilschein ausgegangen. Der Umsatz soll im laufenden Berichtszeitraum laut Compaq um 18 Prozent auf 12,36 Milliarden Dollar steigen. Die Prognosen der Wallstreet von 1,49 Dollar Gewinn pro Aktie im Geschäftsjahr 2001 hält der PC-Hersteller für realistisch.