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Compaq: CEO verzweifelt gesucht

22.07.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - In Houston beim texanischen Computerriesen Compaq Computer Corp. tagt heute der Vorstand. Laut "Wall Street Journal" soll Chairman Benjamin Rosen, der nach dem Abgang von CEO (Chief Executive Officer) Eckhard Pfeiffer vor drei Monaten vorübergehend an der Spitze des Konzerns steht, dazu gedrängt werden, endlich die Nachfolge des Firmenchefs zu klären.

Geht es nach Berichten des US-Fernsehsenders CNBC, dann ist die Nachfolge Pfeiffers intern bereits geregelt. Demnach soll Peter Hellmann, ehemaliger President und COO (Chief Operating Officer) beim Automobil- und Rüstungszulieferer TRW, neuer Chef von Compaq werden. Der Sender hatte ferner berichtet, offiziell solle die wichtige Personalie mit den Quartalsergebnissen von Compaq am 28. Juli verkündet werden.

Unterdessen wenden sich einige prominente Server-Kunden von Compaq ab. Volkswagen America, bislang "Alpha"-Anwender, wechselte laut "Wall Street Journal" jüngst auf Systeme von Sun Microsystems. America Online hatte diesen Schritt Ende vergangenen Jahres im Zuge der Übernahme von Netscape und der damit einhergehenden Allianz mit der McNealy-Company ebenfalls getan. Grundsätzlich bemängeln Analysten, daß Compaq im Server-High-end keine Innovationen vorzuweisen habe. Insbesondere Hewlett-Packard (HP) und Sun seien mit ihrem systeminternen Hochgeschwindigkeits-Switching inzwischen einen entscheidenden Schritt enteilt. "Am Compaq-Chassis hat sich seit fünf Jahren nichts mehr getan", lästert Marketing-Mann Patrick Rogers von HP.