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Commerce One entlässt weitere 36 Prozent

07.10.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der amerikanische Softwareanbieter Commerce One hat am Freitag angekündigt, er werde bis Ende des Jahres 400 Mitarbeiter oder 36 Prozent der aktuell noch 1100-köpfigen Belegschaft entlassen, um seine Kostenstruktur dem Konjunkturabschwung anzupassen. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen in mehreren Runden bereits rund 70 Prozent seiner Arbeitsplätze abgebaut. Der einstige Börsen-Highflyer, an dem SAP mit 20 Prozent beteiligt ist, macht wie viele andere Softwarefirmen ein schwieriges Jahr durch. Im ersten Halbjahr machte Commerce One gerade noch 59,6 Millionen Dollar Umsatz, 78 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (271,6 Millionen Dolar). Der Nettoverlust belief sich in den ersten sechs Monaten 2002 auf 291,7 Millionen Dollar. Die Zahlen für sein drittes Quartal veröffentlicht Commerce One am 23. Oktober.

Große Hoffnung setzt das im kalifornischen Pleasanton ansässige Softwarehaus auf das Anfang kommenden Jahres erscheinende "Commerce One 6.0", eine neue Suite von SRM-Web-Services (Supplier Relationship Management) für Sourcing- und Procurement-Anwendungen in Unternehmen. Als Partner werden unter anderem Actional, Baltimore Technologies, Cognos, Contivo, Sonic Software sowie Verisign Technik zu dem Paket beisteuern.

Hartnäckig halten sich weiterhin Gerüchte, SAP wolle Commerce One zur Gänze übernehmen. Behauptet wurde dies zuletzt unter anderem auf der gemeinhin gut informierten Gerüchte-Site FuckedCompany.com, die schon fünf Tage vor der offiziellen Ankündigung seitens Commerce One von den geplanten Entlassungen berichtete. Eine Sprecherin von Commerce One wollte die Spekulationen gegenüber "Computerwire" nicht kommentieren. (tc)