Citrix will seinen Desktop Server ausbauen

29.03.2007
Der "Desktop Server" von Citrix soll künftig in drei Varianten zu haben sein, von denen eine Betriebssystem-Komponenten bei Bedarf über das Netz an einen PC oder Thin Client überträgt.

Dafür will Citrix auf Technik der im vergangenen Jahr übernommenen Firma Ardence zurückgreifen. Derzeit sei der Desktop Server ein Verbindungs-Broker zwischen den Protokollen RDP und ICA von Microsoft respektive Citrix, erklärte Lou Shipley, Vice President und General Manager der Systems Group des Herstellers. In der nächsten Version sollen aber bereits mehrere virtuelle und gehostete Desktops laufen können.

Anders als beim Presentation Server liefere der Desktop Server "eine hochgradig konfigurierbare Umgebung aus, auch wenn diese immer noch virtuell und gehostet ist". Zielgruppe seien Nutzer mit hohen Anforderungen an ihren Arbeitsplatzrechner, etwa Gruppen von Softwareentwicklern.

Der Desktop Server soll künftig wahlweise ein "physisches Betriebssystem", ein "virtuelles Betriebssystem" oder - ein wenig später und auf Basis der Ardence-Technik - ein "Diskless OS" über das Netz schicken können. Solche Technik ist bereits bei US-amerikanischen Behörden (und hier insbesondere beim Militär) oder in Schulungsräumen im Einsatz, wo jeder PC bei einem Neustart auf das "Golden Image" zurückgesetzt wird.

Shipley erwartet, dass dieses Modell des Server-basierenden Computings über kurz oder lang auch in Unternehmen Einzug hält. Derzeit eigne es sich nur für LANs, steigende Bandbreiten könnten es aber auch ins WAN und sogar ins drahtlose WAN hieven. Den App-Delivery-Analysten Brian Madden zitierte der Citrix-Mann gegenüber dem Branchendienst "Computerwire" mit der Einschätzung, OS-Streaming könne mittelfristig einen Anteil von zehn bis 15 Prozent am gesamten Betriebssystemmarkt erobern. (tc)