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CeBIT: Es geht aufwärts

09.03.2005
Mit den Worten "Die Schwäche der ITK-Branche ist endgültig überwunden" eröffnete Bitkom-Präsident Willi Berchtold die Pressekonferenz des Branchenverbands in Hannover.

HANNOVER (COMPUTERWOCHE) - Mit den Worten "Die Schwäche der ITK-Branche ist endgültig überwunden" eröffnete Bitkom-Präsident Willi Berchtold die Pressekonferenz des Branchenverbands in Hannover. Inzwischen sei ein solider Wachstumskurs eingeschlagen worden, was vornehmlich daran liege, dass Menschen wieder "begeistert von Technologien" seien. Doch nicht nur die Endverbraucher, sondern auch professionelle Anwender in Großunternehmen und dem Mittelstand würden wieder in ITK investieren. Nach einem Wachstum von 2,6 Prozent im Vorjahr erwartet der Bitkom-Chef im laufenden Jahr einen Anstieg des Marktvolumens in Deutschland um 3,4 Prozent. Der Umsatz werde sich 2005 auf rund 135 Milliarden Euro belaufen. Für 2006 prognostizierte Berchtold eine Zuwachsrate von 3,2 Prozent: "Das sind gute Perspektiven nach einigen dürren Jahren."

Angetrieben wird der Markt vor allem durch die Bereiche Software und Services, während das Hardwaregeschäft nur leicht zulegen soll. Insgesamt wird der IT-Bereich im laufenden Jahr um 3,7 Prozent und 2006 um 3,4 Prozent wachsen. Demgegenüber verzeichnet der TK-Sektor einen Anstieg um 3,0 beziehungsweise 2,9 Prozent. Somit schafft es das IT-Segment 2005 erstmals seit Jahren wieder, stärker als der TK-Sektor zuzulegen. Im Zuge der Belebung geht der Bitkom davon aus, dass die Zahl der Beschäftigten in der ITK-Industrie 2005 um rund 10.000 auf 756.000 steigt. Das letzte Personalwachstum hatte es im Jahr 2000 gegeben.

Optimistisch gab sich Berchtold für die Entwicklung der Breitbandzugänge und des Handy-Standards UMTS. Dessen Nutzerzahl soll im laufenden Jahr um den Faktor zehn auf zirka 2,5 Millionen anschwellen. Wachstum entstehe auch aus der Konvergenz der "ernsthaften" mit der Unterhaltungselektronik. Dieser Trend halte den Markt und die Anbieter in Bewegung. "Das analoge Zeitalter geht allmählich zu Ende", lautete die Prognose des Bitkom-Präsidenten.

Kritik gab es traditionell an der Performance der Bundesregierung. Berchtold befürchtet durch neue gesetzliche Regelungen jährliche Sonderbelastungen für die ITK-Wirtschaft in Höhe von mindestens einer Milliarde Euro. Gründe sieht er etwa in den Urheberrechtsabgaben, längeren Abschreibungsfristen für Software, zusätzlichen Auflagen für Carrier und Service-Provider sowie den Rundfunkgebühren für PCs. Dieses Geld werde im Markt für Investitionen und die Schaffung von Arbeitsplätzen fehlen. Dennoch fiel Berchtolds Fazit anlässlich der Leitmesse positiv aus: "Die ITK-Branche entwickelt sich sehr erfreulich." (ajf)