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CA-Anleger fordern Kumars Boni ein

25.08.2004

Auf der Hauptversammlung von Computer Associates (CA) am heutigen Mittwoch stehen wieder heftige Debatten zwischen Aktionärsvertretern und dem Management des Unternehmens auf der Tagesordnung. Grund sind die Millionenbeträge, die wegen des Bilanzskandals gekündigte und/oder angeklagte Führungskräfte in den vergangenen Jahren erhalten haben. So verlangen eine Reihe von institutionellen Anlegern, dass CA von dem früheren CEO Sanjay Kumar und weiteren Managern die in Form von Gehalt, Boni und Aktienoptionen ausgegeben Zuwendungen wieder zurückfordert. Die Verantwortlichen seien für eine Leistung bezahlt wurden, die sie letztendlich nicht erbracht haben, argumentiert die Amalgamated Bank, die einen entsprechenden Antrag zur Abstimmung eingereicht hat.

CA hatte im Oktober vergangenen Jahres eingeräumt, dass es in dem Ende März 2000 abgelaufenen Geschäftsjahr Umsätze falsch verbucht hat (Computerwoche.de berichtete). Die für den Betrug verantwortlichen Topmanager hätten damit versucht, den Gewinn des Unternehmens künstlich zu steigern, um höhere Prämienzahlungen zu kassieren, vermutet die Amalgamated Bank. So seien die Boni von dem Betrag abhängig gewesen, um den der tatsächliche Profit die Prognose von CA übertroffen habe. Als Resultat habe der damalige Chief Operating Officer Kumar im Fiskaljahr 2000 eine Prämie von 3,2 Millionen Dollar und 80.000 Aktienoptionen eingestrichen. Trotz Schuldeingeständnis des Unternehmens im vergangenen Oktober habe der inzwischen zurückgetretene Kumar aber seinen Bonus bis jetzt nicht zurückerstattet.

CA selbst hat als Reaktion auf die Forderung der Investoren angekündigt, es werde im Zuge der Bilanzrevision auch die gezahlten Prämien unter die Lupe nehmen und "angemessene Maßnahmen" ergreifen. Das Problem sei jedoch, so der Rechtsbeistand von Amalgamated, was das Unternehmen letztendlich als angemessen betrachte. Deshalb sei es wichtig, dass es dafür einen Maßstab gebe.

Andere Unternehmen sind in ihrer Vorgehensweise weniger zaghaft. So hatte der kanadische TK-Ausrüster Nortel Networks erst vor kurzem angekündigt, er werde die zehn für den Bilanzskandal verantwortlichen Manager zur Rechenschaft ziehen und Bonuszahlungen in Höhe von insgesamt zehn Millionen Dollar zurückfordern (Computerwoche.de berichtete). (mb)