Schweizerische Arques AG erhält Zuschlag

C&W stößt nationale Kunden ab

27.06.2003
MÜNCHEN (pg) - Der global agierende Carrier Cable & Wireless (C&W) trennt sich in Europa von Kunden, die rein nationale TK-Bedürfnisse haben. Das Unternehmen, das sich nur noch auf multinationale Anwender und Service-Provider konzentrieren wird, hat jetzt auch sein Deutschland-Geschäft verkauft.

C&W setzt den im November letzten Jahres für Kontinentaleuropa beschlossenen Rückzug aus dem landesspezifischen Carrier-Business jetzt endgültig um. Nachdem das Management entschieden hatte, den Fokus nur noch auf international aktive Konzerne wie Heinz, Royal Dutch Shell, Diesel oder Vodafone sowie Dienstleister zu richten, werden die Inlandsgeschäfte nun abgewickelt. Für den deutschen Markt haben die Briten mit der schweizerischen Arques AG, einer privaten Beteiligungsgesellschaft, jetzt einen Käufer gefunden. Die Eidgenossen sind im TK-Geschäft keine Neulinge. Sie halten hierzulande bereits Anteile an den Netzbetreibern Versatel, Tesion und Completel, die deutschen Kunden in Zukunft anstelle von C&W Services anbieten sollen.

Gegenüber der COMPUTERWOCHE erklärte C&W, dass man die Anwender, vornehmlich aus dem Mittelstand, in einer halbjährigen Übergangsphase auf die Arques-Töchter migrieren werde, weil der Verkauf auch Netzknoten und Teile der Infrastruktur beinhaltet. Den Wert der Nettoaktiva des abgestoßenen Deutschland-Geschäfts gibt C&W mit rund zwei Millionen Euro an. Dem Unternehmen zufolge macht das rund 20 Prozent des in Deutschland erwirtschafteten Umsatzes aus.

Vor dem Deutschland-Geschäft hatten die Briten bereits die nationalen Kundenstämme in Belgien, Schweden, den Niederlanden, der Schweiz und Italien an andere Provider veräußert. In den kommenden Wochen sollen abschließend Frankreich und Spanien folgen.

Der Carrier wird seine deutschen Niederlassungen und die Infrastruktur hierzulande aber weiterbetreiben, um seinen multinationalen Kunden ein breites Spektrum an End-to-End-Lösungen in der Sprach- und Datenkommunikation liefern zu können. Sämtliche IP-, Sprach- und Datendienste für den strategischen Kundenstamm bleiben, so der Carrier, von der Veräußerung unberührt.