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Brain sieht sich im Aufwärtstrend

14.11.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Breisacher Softwareschmiede Brain International AG scheint ihrem Ziel, in den letzten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres wieder ein operatives Plus auszuweisen, näher zu kommen. Für das abgelaufene dritte Geschäftsquartal wies der ERP-Spezialist (Enterprise Resource Planning) nur noch einen Betriebsverlust von 2,2 Millionen Euro aus. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum hatte das Minus noch bei 10,1 Millionen Euro gelegen. Im Neunmonatszeitraum ging das operative Defizit im Jahresvergleich sogar von 25,4 auf 4,5 Millionen Euro zurück.

Ein ähnlicher Aufwärtstrend ist beim Nettoergebnis zu erkennen. Unterm Strich sank der Verlust im dritten Geschäftsquartal von 5,3 Millionen Euro auf nur mehr 1,4 Millionen Euro. Im Neunmonatszeitraum verringerte sich das Nettodefizit von 16,1 auf 6,5 Millionen Euro.

Der Umsatz ging im dritten Geschäftsquartal jeoch um 6,2 Prozent auf 25,6 Millionen Euro und in den ersten neun Monaten um 4,5 Prozent auf 81,3 Millionen Euro zurück.

Brain sieht seine eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen in dem Ergebnis bestätigt. Im Zuge der Optimierung der Konzernstrukturen waren rückwirkend zum 1. Januar 2001 die Brain Development GmbH mit dem Mutterkonzern verschmolzen worden. Zudem wurde die Mitarbeiterzahl seit Anfang 2001 von 965 auf 833 (Stand 1. Oktober 2001) reduziert. Insgesamt konnten die Gesamtkosten des Unternehmens in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres um 18 Prozent auf 101 Millionen Euro gesenkt werden.

Konkrete Prognosen für die Zukunft wagt das Brain-Management nicht. Das Unternehmen sei zwar inzwischen besser aufgestellt, leide aber wie viele andere Firmen auch unter der Konjunkturschwäche. Seit dem 11. September habe sich die IT-Investitionsneigung der Unternehmen weiter verschlechtert. Vor der zweiten Jahreshälfte 2002 rechnen die Breisacher nicht mit einer Besserung der weltweiten Wirtschaftslage.

Die Aktionäre reagierten enttäuscht auf die Zahlen: Das Brain-Papier sank am heutigen Mittwochnachmittag um 6,7 Prozent auf 2,10 Euro (Stand: 16.30 Uhr). (ka)